Dorfkirche Bodstedt (Gemeinde Fuhlendorf)
ehemalige Wallfahrtskapelle St. Ewald

In Bodstedt wird im Jahr 1388 erstmals eine Kirche erwähnt. Der heutige Bau wurde jedoch erst nach 1465 errichtet.
Der schlichte spätgotische Saalbau aus Backstein mit einem polygonalen Ostschluss und einem 1786 im Westen angefügten weiteren Joch besitzt heute keinen Turm mehr, auch ein vorgesehenes Gewölbe wurde nicht ausgeführt.
Der ursprünglich als Seezeichen dienende Westturm wurde vermutlich bei einer Sturmflut im 17. Jahrhundert unterspült und musste 1786 abgerissen werden.
Eine dem hl. Ewald geweihte Kapelle war nach einer wunderbaren Rettung aus Seenot im Januar 1457 Ziel von Wallfahrten im 15. Jahrhundert. Als Wallfahrtsort wird Bodstedt zwischen 1474 und 1508 bezeugt. Ob der kleine nördliche Kapellenanbau mit den Wallfahrten in Verbindung steht ist eher unwahrscheinlich.
Von der mittelalterlichen Ausstattung sind nur die neuneckige Tauffünte aus Granit und die filigrane Wandmalerei an der Nordseite erhalten.
Das übrige Inventar ist barock, ebenso die mit Akanthusmalereien verzierte Balkendecke.
Aus dem späten 17. Jahrhundert stammen die mit biblischen Szenen und Evangelistenbildern geschmückte Kanzel (1680) und der Pultengel (um 1700), ein kleines Renaissance-Tafelbild mit der Taufe Jesu aus der Mitte des 16. Jahrhunderts wird in der Kirche aufbewahrt.
Der Altaraufsatz von 1741 zeigt ein Abendmahlsbild und darüber die Figurengruppe der Verklärung.
Die zweimanualige Orgel wurde 1887 von F. A. Mehmel, Stralsund, erbaut.
Die letzte große Renovierung erfolgte 1934 unter Leitung von Bernhard Hopp, dem Architekten der Borner Fischerkirche, von ihm stammt auch die figürliche Ausmalung.
(Quelle: Informationblatt)

weiterführende Informationen:

ev.-luth. Kirchgemeinde Kenz
Brunnenaue 2
18314 Kenz

Quellen:
Dorfkirchen Landeskirche Greifswald, Buch, Norbert Buske, Gerd Baier, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 1984, 1987 2. Auflage

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