Dorfkirche Hohen Sprenz

Der mächtige Westturm

Der Bau des mächtigen Westturmes begann wohl zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Dendrochronologische Untersuchungen der Balken im Turmuntergeschoss datieren diese auf 1458. Das ursprüngliche Baukonzept sah eine gesamte Einwölbung der Kirche vor, davon künden die Gewölbe-Ansätze im Turmbereich. Vermutlich durch einen Pestausbruch kam es aber wohl zu einer längeren Bauunterbrechung beim Turmbau, worauf die im oberen Bereich verwendeten, gelben Backsteine hindeuten. Diese sind zwar in Mecklenburg seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bekannt, wurden aber "vor 1600" (Dr. Pocher, Güstrow) eher selten verwendet. Zusammen mit dem fehlenden Gewölbe im Turmbereich kann geschlossen werden, dass die Aufmauerung des Turmes nur als Teilabschluss und die Verwendung gelber Backsteine nur als Notlösung zu betrachten sind. Bis dahin war der obere Bereich des Turmschaftes mit Brettern verkleidet, denn das Balkengerüst mit Turmhelm war bereits fertig. Anfänglich trug der Kirchturm sicher eine sog. Bischofsmütze, zwischenzeitlich eventuell eine flache Nothaube, beim letzten größeren Umbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde jedenfalls die Mauerkrone des Turmes erneuert und der "eingeknickte" achtseitige Helm aufgesetzt.
Glockenboden und das stark geschädigte Balkenwerk des Turms wurden 1998 wiederhergestellt, seitdem fehlen die Reste der alten mechanischen Turmuhr. Die Zeiger und das Schlagwerk werden seit 1990 von einer Funkuhr gesteuert, die 2004/5 erneuert wurde. Im Jahr 2008 kamen auch neue Schallluken hinzu.

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