Dorfkirche Hohen Luckow (Gemeinde Satow)

Die Kirche von Hohen Luckow wird bereits im 16. Jahrhundert als Filialkirche von Neukirchen genannt und wurde wohl im 15. Jahrhundert im ritterschaftlichen Patronat errichtet. Das Langhaus ist der ältere Teil und wurde unter Benutzung von alten Kirchenziegeln, unbehauenen und behauenen Feldsteinen errichtet, an jeder Seite befinden sich spitzbogige Fenster mit gestuftem Gewände. der breitere Chor wurde später angesetzt und schließt polygonal ab, an der Nordseite schließt sich das Grabgewölbe derer v.Bassewitz an, die um 1710 ihren Sitz in Hohen Luckow hatten. Der 1934 abgebrannte Holzturm wurde 1935 durch einen Dachreiter ersetzt.
Schiff und Chor sind von Gewölben überzogen. Kanzelaltar und Orgelempore sind Geschenke der Patronatsfamilie v. Bassewitz, zusammen mit dem Taufengel (1712) zählen sie zu den sogenannten Prinzipalstücken und wurden aufwendig restauriert.
Die barocke Orgel wurde von Paul Schmidt 1772 gebaut, von WINZER 1857 umgebaut und 1997/98 durch die Fa. Schmid (Kaufbeuren) erneuert. An der Brüstung der Westempore wird der im Ersten Weltkrieg aus der Gemeinde Gefallenen gedacht.
Die Familie v. Bassewitz verlässt 1810 das Gut. An der Nordseite des Altarraumes steht eine Patronatsempore mit gemalten Wappen der späteren Herren auf Hohen Luckow, der Familie des Georg von Brocken (mit Ehefrau Eva geb. v.Ramin), die 1840 auf das Gut kommen. Der Zutritt ist nur von außen möglich. Die Holztür zur Grabkapelle ist mit biblischen Sprüchen bemalt. Über der Tür der Priesterpforte auf der Südseite hängt ein Gemälde-Epitaph für den General Helmuth Otto v. Bassewitz.
Die Kirche ist von einer Backsteinmauer umgeben. Der Kirchhof ist als Friedhof gestaltet. Hier finden sich auch die Grabplatten von Georg und Eva v. Brocken sowie dem berühmtesten Familienmitglied, dem Freiherrn von Langen, der 1928 olympisches Gold im Dressurreiten gewinnt.
In unmittelbarer Nähe liegt die Gutsanlage mit Herrenhaus und Park. Dort steht hinter der Mauer auf einem Rasenstück ein großer Findling als Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
(weitere Quellen: Informationstafeln von Gut und Kirche)

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Güstrow, Buch, Zerniner Beschäftigungsinitiative (ZEBI) e.V., Edition Temmen, 1997

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