Dorfkirche Neese (Gemeinde Prislich)

Eine Kirche in Neese wird bereits 1541 erwähnt, der heutige Fachwerkbau wurde jedoch erst in der Zeit nach 1750 errichtet. Der rechteckige, turmlose Bau mit einem polygonalen Ostschluss zeigt eine dreifache Verriegelung. Auffällig sind die langgestreckten Fenster. Die Kirche kann über die Portale an Nord- und Südseite sowie eine kleine Pforte an der Westseite betreten werden. Der Innenraum ist mit einer flachen Holzdecke verschlossen. Sehenswert ist der kleine Flügelaltar aus dem Vorgängerbau (1681). In der Predella befindet sich ein Abendmahlsbild, das von Stifterwappen flankiert wird. Im Mittelschrein eine Kreuzigungsszene, auf den Flügeln Mariä Verkündigung und Christi Geburt sowie Himmelfahrt und Auferstehung.
Die schlichte Holzkanzel ohne Schalldeckel wurde 1756 gestiftet, am Korb sind die entsprechenden Stifterwappen erkennbar. Aus der gleichen Zeit stammt der sehenswerte Taufständer mit einer handgetriebenen Messingtaufschale sowie der Kronleuchter.
Auf der Westempore steht eine Orgel von Carl Börger aus dem Jahr 1899 (1895?). Das zweimanualige Instrument mit Pedal und 10 Registern wurde 2005 durch die Firma Arnold restauriert.
Die gesamte Kirche wurde in den Jahren 1998/99 umfangreich saniert.
Am Westgiebel steht ein eiserner Glockenstuhl. In ihm hängt eine Bronzeglocke, die 1858 von dem Hofglockengießer C. Illies aus Waren gegossen wurde.
Auf der Südseite der Kirche steht das Kriegerdenkmal mit den Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Auf der Sptze des großen Findlings sitzt ein Bronze-Adler. Hinter dem Denkmal steht die Trauerhalle des sich anschließenden Friedhofs. Neben einem aktuellen Gräberfeld finden sich dort auch die Grabsteine der herrschaftlichen Familie Bachmann auf Neese.

weiterführende Informationen:

Ev.-Luth. Kirchengemeinde Neese und Prislich

Pfarramt
Kirchenplatz 2
19300 Grabow

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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