Dorfkirche Mirow (Gemeinde Banzkow)

In Mirow wird eine Kirche als Mutterkirche für Uelitz bereits im 13. Jahrhundert genannt. Auf den Fundamentresten dieser Feldsteinkirche baute der Schweriner Baumeister BARTNING 1842 auf Veranlassung des landesherrlichen Patrons das heutige Gotteshaus. Somit ist diese Kirche eine der frühesten, in die die neugotische Bauweise einfloss. Der hohe Feldsteinsockel, die gleichmäßige Gliederung durch spitz zulaufende Strebepfeiler und schlanke Fenster sowie der 'runde' Abschluss im polygonalen Ostchor geben dem Bauwerk aus Richtung Südosten eine formvollendete Ausstrahlung. Lediglich das etwas zu "flache" Dach auf dem ansonsten "makellosen" Westturm und der überdimensionierte Anbau auf der Nordseite "stören" diesen Eindruck. Im Turm hängen zwei Glocken, von denen eine 1845 in Wismar gegossen wurde, die andere stammt aus der mittelalterlichen Vorgängerkirche. Der Innenraum ist flachgedeckt. Der in Mecklenburg nicht sehr häufig anzutreffende Kanzelaltar war zu Zeiten der Ausstattung bereits ein "Auslaufmodell". Das Altargemälde am Kanzelkorb "Emmausjünger" stellt eine Kopie eines Gemäldes dar, das der Großherzog der Georgenkirche in Parchim schenkte. Die Orgel wurde 1857 von Johann Heinrich Runge aus Hagenow gebaut (andere Quelle benennt Friedrich Friese (Friese III), dessen Wirkungszeit aber erst 1856 begann). Der großflächige Bereich im Süden der Kirche und ein kleinerer im Norden ist als Friedhof gestaltet. Am östlichen Rand steht ein kleines Kriegerdenkmal mit bronzenem Adler. Am nördlichen Rand des Kirchhofes steht eine kleine Trauerhalle. Der Kirchhof ist von einer sehr flachen Feldsteintrockenmauer umgeben.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

powered by webEdition CMS