Dorfkirche Zerrenthin

Sauber geschichteter Feldsteinquaderbau mit geschrägtem Sockel, in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Der querrechteckige, über das Schiff herausgezogene Westturmunterbau wohl nur wenig jünger. Die hölzerne quadratische Glockenstube und der spitze kupfergedeckte Helm lassen den Turm ca. 46 Meter hoch aufragen.
Die ursprüngliche Nordsakristei wurde wohl abgetragen. Die südliche Eingangsvorhalle mit Volutengiebel stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Fenster wurden im 19. Jahrhundert verändert und vergrößert. In der Ostwand sitzt eine leicht gestaffelte Dreifenstergruppe mit Backsteingewänden. Im Giebel sind drei Spitzbogenblenden erkennbar.
Das Westportal und das große Portal in der Turmhalle sind Stufenportale mit Granitgewände, die Portale an Nord- und Südseite wurden zugesetzt.
Der Innenraum ist mit einer Balkendecke geschlossen. Der umlaufende Wandmalereizyklus stammt wohl aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wurde 1970 freigelegt und 1994/96 restauriert. Als Besonderheit eine Darstellung der selten gezeigten Heiligen Kümmernis.
Die geschnitzte Kreuzigungsgruppe vom ehemaligen Altaraufsatz (1.H.18.Jh.) steht heute an der Westwand. Zu diesem Kanzelaltar gehörten auch die beiden allegorischen Figuren von Glaube (Fides, mit Kelch u. Kreuz) und Liebe (Caritas, mit brennendem Herzen und Kind auf dem Arm), die heute in den Nischen an Nord- und Südwand stehen. Zur Ausstattung gehören noch ein Kanzelkorb (19.Jh.), die Orgel aus der Stettiner Werkstatt von W.F. Kaltschmidt mit neugotischem Prospekt (1868), die Westempore (17./18.Jh.) und eine Grabplatte des Pastors Joachim Camerarius (+1692) im Chorraum.
Das moderne Altarkreuz wurde 2007 vom Künstler Christoph Barsch aus Spechtshausen bei Dresden geschaffen.
Das Geläut im Turm besteht aus drei Glocken: Die alte Glocke von 1681, gegossen von Martin Heintze in Berlin, gehörte ehemals St. Marien in Pasewalk. Seit 1997 erklingt sie als Dauerleihgabe in der Zerrenthiner Kirche. Die beiden neuen Glocken wurden 1996 und 1997 von A. Bachert in Heilbronn gegossen. Zwei weitere Stahlgussglocken von 1927 stehen vor der Kirche auf einem Platz an der Feldsteintrockenmauer, die den Kirchhof umgibt.
Das Kriegerdenkmal steht an der Nordseite der Kirche. 
Der Friedhof befindet sich im Südwesten des Ortes (Dorfstr. 10), dort auch eine Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs und eine weltliche Trauerhalle.

(weitere Quelle: Informationsblätter in der Kirche)

Quellen:
Vom Grossen Landgraben bis zur Oder - Offene Kirchen III, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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