Dorfkirche Groß Warnow (Stadt Karstädt)

Die Feldsteinkirche besteht aus drei Teilen, die sich wohl auch entstehungsgeschichtlich auf drei Zeiträume beziehen. An einen annähernd quadratischen Chor schließt sich ein minimal gegen den Chor herausgezogenes und fast gleichgroßes Schiff an. Dazu kommt im Westen ein querrechteckiger Turm mit Treppengiebeln aus Backstein.
Der Chor zeigt einen Fachwerkgiebel, die spitzbogigen Fenster der Ostwand sind zugesetzt, dazu kommt eine mit Tür versehene, rundbogige Nische, die auf eine Reliquienverehrung als Wallfahrtsstätte hinweisen könnte. Mauerwerk der Fensterleibungen und die wahllos erscheinende Anordnung der Feldsteine lassen auf schwere Zeiten im ausgehenden Mittelalter mit Zerstörung bis auf den Fundamentsockel und Wiederaufbau schließen. Es gibt im Fundamentsockel keinen Übergang vom Chor zum Schiff, vermutlich wurde beim Wiederaufbau des Chores ein Schiff angefügt. Das durch Putz herausgehobene Nordportale und die Fensterleibungen scheinen verändert und stammen wohl aus dem 17. Jahrhundert.
Deutlich jüngeren Ursprungs erweist sich der überdimensioniert wirkende Westturm. Granitmauerwerk und Fassungen der Schallluken, Portale und Fensteröffnungen sowie die Backsteingiebel datieren ihn auf das ausgehende 19. Jahrhundert.
Der Kirchhof wurde umgestaltet, im gegenüberliegenden Gebäude befindet sich heute der Schulhort. Ein neuer Friedhof befindet sich am östlichen Dorfrand (Berliner Str.). Dort steht eine moderne Trauerhalle und das Kriegerdenkmal. Eine Kriegsgräberstätte erinnert an Gefallene des Zweiten Weltkriegs.
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