Dorfkirche Galenbeck b. Schönhausen

Die Kirche ist ein gotischer Feldsteinquaderbau aus dem Ende des 14. Jahrhunderts.
Ungewöhnlich ist der vor die Mitte der nördlichen Langseite platzierte Barockturm von 1755, er ist von unten nach oben achteckig mit 6,55 m Durchmesser, Untergeschoss in Ziegel, dann zwei Etagen in Fachwerkziegelbauweise, über der Eingangstür ist das Allianzwappen derer v.Rieben - v.Münchow zu sehen, der Turm trägt eine barocke, glockenförmige Haube.
Der Ostgiebel ist schmucklos, die ursprünglichen Fenstergruppen wurden verändert, die jetzt dreiteiligen Fenster sind in weite Leibungen gefasst und mit moderner Glasmalerei versehen, umlaufend finden sich spitzbogige Doppelblenden.
Der Westgiebel weist eine spitzbogige Stufenblende auf, das Westportal ist zugesetzt, darüber ein Rosettenfenster, auf allen Giebelecken sind kleine kreuzbesetzte Fialtürmchen aufgesetzt.
Das Innere ist in drei rechteckige Gewölbefelder aufgeteilt, die spätgotischen Kreuzgewölbe sind Ende des 15. Jahrhunderts entstanden.
Der barocke Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert ist in Übereinstimmung mit dem Chorgestühl in architektonisch schweren, strengen Formen gehalten.
(Die Form des Kanzelaltars kam in evangelischen Kirchen am Beginn des 18.Jh. auf, die Kanzel tritt an die Stelle des Altarbildes direkt über dem Altartisch, dadurch soll die für das evangelische Glaubensverständnis wichtige Zusammengehörigkeit von Sakrament und Wort sichtbar zum Ausdruck gebracht werden)
In der Bekrönung ist das Auge Gottes in einer Gloriole dargestellt.
Im Schiff ein geschlossenes Kastengestühl, auf der Außenseite der Orgelempore sind die zehn Gebote aufgeschrieben, die Orgel wurde um 1850 von Ernst Sauer gebaut, sie ist derzeit nicht bespielbar.
Im Turm hängen zwei Bronzeglocken, es befindet sich dort auch ein altes Uhrwerk.
An die Südwand wurde eine Gruft für die Familie von Rieben angebaut, auf dem Friedhof befindet sich das Erbbegräbnis derer von Rieben, an der abschließenden Mauer das Wappen mit dem Fisch und auf zehn Tafeln die Namen von 14 Familienangehörigen.
Ein mittlerweile abgebrochenes Grabkreuz erinnert an fünf russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs, gestorben im Oktober 1918.
(weitere Quelle: Informationstafel)

weiterführende Informationen:

1277 wird die Burg Galenbeck, die bereits 1453 durch brandenburgische Truppen zerstört worden ist, erstmalig urkundlich erwähnt, 1391 saß Vicko Rieben in Galenbeck, dessen Familie das Dorf mit kurzen Unterbrechungen bis ins 20. Jahrhundert hinein besessen hat.

Heute gehört die Kirche zur ev.-luth. Kirchgemeinde Schwichtenberg/Gehren in der Propstei Friedland.

Quellen:

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