Kapelle Prebberede
profaniert, Privatbesitz

Die Adelsfamilie von Bassewitz

Die neugotische Kapelle wurde 1861/62 als Grabkapelle für die in Prebberede ansässige Familie von Bassewitz errichtet. Über dem Eingangsportal thront das Familienwappen im Stande eines Reichsgrafen seit 1726.

Bassewitz ist der Name eines alten mecklenburgischen Adelsgeschlechts, welches nach dem westlich von Gnoien gelegenen Ort Basse benannt ist und seinen Stammsitz in Hohen Luckow hat. Der "Basse" ist die Bezeichnung für einen älteren Keiler - dieser ist das Wappentier der Familie.
Im Jahre 1385 kaufte Gerd von Bassewitz auf Dalwitz das Gut Prebberede.
Die Familie teilte sich im 14. Jahrhundert in zwei Linien, wobei die "Wendische Linie" Besitztümer u.a. in Basse (Lühburg), Dalwitz und Prebberede hatte und die jüngere "Mecklenburgische Linie" den Besitz auf Hohen Luckow, Levetzow und Stove hatte. Dieser Gerd von Bassewitz ist mit Wahrscheinlichkeit der Stammvater beider Linien, er starb 1391 und liegt in der Kirche zu Basse.
Die wendische Linie teilte sich 1623 in die Dalwitzer und die Lühburger Linie auf.
Der Dalwitzer Linie entstammte Henning Friedrich von Bassewitz (1680-1749), der in Diensten von Herzog Karl Friedrich stand und 1726 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde und der alleiniger Herr auf Prebberede war, da sein Bruder Joachim Otto nach dem Tod des Vaters Philipp Cuno den Besitz Dalwitz erhielt.
Henning hinterliess vier Söhne, deren Nachfahren bekleideten höchste Ämter im Land Mecklenburg. Sohn Carl Friedrich Graf von Bassewitz (1720-1783) ließ in der Zeit von 1772 bis 1778 das Barockschloss vom Baumeister Sidon aus Güstrow errichten.
Nach seinem Tod erhielt sein ältester Sohn, Graf Henning Friedrich das Gut, verkaufte es jedoch 1793 an seinen Bruder Bernhard Friedrich, Graf von Bassewitz.
Dieser stand als Ministerialdirigent dem Herzog Friedrich Franz zur Seite. Er starb am 22. Mai 1816 und hinterliess Prebberede seinem ältesten Sohne, dem Grafen Carl Christoph Adolph auf Reez bei Rostock, der 1818 den Besitz an seinen im Alter folgenden Bruder Adolph Christian Ulrich verkaufte.
Kammerherr Adolph Christian Graf von Bassewitz auf Prebberede hinterließ bei seinem Ableben am 2. Mai 1841 seinen Besitz gemeinschaftlich seinen sechs Söhnen. Bis 1843 war die Besitzverteilung abgeschlossen.
Die Dalwitzer Linie blühte jetzt in den Häusern Prebberede, Schwiessel, Dieckhof, Bristow, Dalwitz, Poggelow, Perlin, Raguth und Burg-Schlitz.
Jetziger Besitzer war der älteste der sechs Söhne, Adolph Bernhard Philipp Victor Graf von Bassewitz. Er hat Prebberede auch zur letzten Ruhestätte für sich und die Seinigen ausersehen und liess zu diesem Zwecke die Grabkapelle errichten - nach dem Muster der Kapelle zu Althof bei Doberan.
Prebberede blieb bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie von Bassewitz.

[Quelle: Internet (Lexikus.de, Buch: Album Meckl. Schlösser u. Landgüter, Band 1)]


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