Dorfkirche Bauer (Wehrland-Bauer, Gemeinde Zemitz)
St. Nikolai

Sauber geschichteter Feldsteinquaderbau mit eingezogenem rechteckigen Chor mit Ritzquaderung, errichtet im frühen 13. Jahrhundert. Der 1598 erwähnte Westturm ist nicht mehr vorhanden. Im 17. Jahrhundert wurden der Chor und die Kanten des westlichen Schiffsgiebels erhöht. Das große Ostfenster mit vierfach gestuftem Gewände und eingestellten Dreiviertelstäben wurde vermauert, ebenso das Nordportal. Der Westgiebel zeigt fünf schmale gestaffelte Zwillingsblenden und seitliche Rauten. Das dreifach gestufte Westportal ist mit Kämpferwulst versehen.
Der Innenraum ist mit einer mit Ranken bemalten Balkendecke überzogen. Die Bemalung stammt aus der Zeit um 1700. Im Altarraum gibt es eine Sakramentsnische deren Inneres bunt bemalte Sterne auf blauem Grund zeigt. Derzeit wird versucht, die mittelalterliche Fresken wieder freizulegen.
Der ehemals mit einer Kanzel zu einem Kanzelaltar verbundene Altar steht heute wieder als schlichter Backsteinunterbau mit einer Mensa aus Kalkstein.
Der Knüpfteppich mit den Evangelistensymbolen aus dem 19. Jahrhudert liegt heute wieder vor dem Altar (hing sonst an der Ostwand), das Symbol des Lukas fehlt.
Im Altarraum stehen an Nord- und Südwand jeweils ein Beichtstuhl mit durchbrochener Schnitzerei. Die Kuppa der Taufe besteht aus gotländischem Kalkstein und stammt aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Von der Decke hängen zwei schwere schmiedeeiserne Leuchter herab.
In den Brüstungsfeldern der Westempore stehen die Namen der Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Auf der Empore steht eine Orgel von W. Remler aus Berlin (19.Jh.) mit neugotischem Prospekt. Gedenktafeln erinnern an die ehemaligen Besitzer und Patrone der Kirche aus der Familie v. Lepel.
Derzeit (2012) ist für die Neugestaltung des Ostfensters ein Entwurf einer Glasmalerei in der Kirche ausgestellt.
Auf dem Kirchhof steht ein zweijochiger Glockenstuhl mit einer Glocke von 1937 und einer neuen Glocke aus dem Jahr 2000. Der Friedhof ist von einer Feldsteinmauer mit Backsteinabschluss umgeben. In der Nordostecke befindet sich die Familiengrabstätte der Familie v. Quistorp.

Quellen:
Vom Greifswalder Bodden bis zur Peene - Offene Kirchen II, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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