Dorfkirche Lübsee (Gemeinde Menzendorf)

Lübsee wurde 1158 anlässlich der Gründung des Bistums Ratzeburg unter der Bezeichnung "Lipse" erstmals urkundlich erwähnt. 1263 erhielt das Rehnaer Kloster das Patronat über die 1236 noch ohne Turm erbaute Dorfkirche.
Der spätromanische Backsteinbau auf einem hohen Feldsteinsockel hat ein rechteckiges Schiff und einen eingezogenen quadratischen Chor. Während der Chor kreuzrippengewölbt ist, überspannt das Schiff eine Holzbalkendecke.
Im 15. Jahrhundert erfolgte der Anbau eines niedrigen hölzernen Glockenturms, 1901 der des neugotischen Westturms mit schiefergedecktem Spitzhelm.
Eine barocke Vorhalle befindet sich an der Nordseite, ebenso eine neugotische Vorhalle am Schiff, in dieser 1874 angefügten Kapelle befindet sich das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Zwischen 1999 und 2000 erfolgte eine Restaurierung und die Einweihung dieser Gedächtniskapelle.
Im Innenraum wurden szenische Wandmalereien aus dem 16. und 17. Jahrhundert bei der Restaurierung 1981-1991 freigelegt. 
Bereits 1874 erhielt die Kirche eine umfangreiche Renovierung und eine neugotische Ausstattung (1874-1888), Apostel-Bildnisse am Triumphbogen, Altaraufsatz mit Kreuzigungsgemälde, hölzerne Kanzel mit Schalldeckel. Die Friese (III)-Orgel von 1874 ist ein Geschenk des deutschen Industriellen Werner v. Siemens, der im nahen Menzendorf geboren wurde und dessen Eltern auf dem Lübseer Friedhof ihre Ruhestätte fanden. Buntglasfenster im südlichen Chorfenster mit Darstellungen der Apostel Petrus und Paulus (19.Jh.). Eine Tauffünte aus Kalksandstein rundet die Ausstattung ab.
Die Mauerwerkszeichnung im Innenraum wurde auch auf einem Teil des äußeren Kirchenschiffs sichtbar gemacht.
Die Kirche ist von einem großen Friedhof umgeben.
In Menzendorf steht zudem noch ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus dem Jahr 1933 mit ausgeschlagenem Hakenkreuz.
(weitere Quelle: Informationstafel an der Kirche)

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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