Dorfkirche Alt Karin
|
|||||
Die Dorfkirche in Alt Karin wird 1233 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist ein frühgotischer, einschiffiger Backsteinbau auf ca. 2 Meter hohem Feldsteinfundament mit Strebepfeilern, ihrem Stil nach aus dem Ende des 13. oder dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Die Kirche besteht aus einem zweijochigen Schiff mit einem polygonalen Chorschluss und einem mächtigen Westturm. Ein spitzbogiger Triumphbogen trennt Chor und Schiff. Der gewölbte Innenraum wird durch den barocken Kanzelaltar von 1736 und den beidseitig im Chor angeordneten Patronatslogen bestimmt, die je zwei nördlichen und südlichen Buntglasdoppelfenster stellen sie ins richtige Licht. Am Gurt des Triumphbogens sind zu beiden Seiten die Gedenktafeln mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder angebracht. Die an der Westseite befindliche dreiseitige Empore aus dem späten 18. Jahrhundert fügt sich nahtlos in das Ensemble ein, sie trägt eine Orgel von dem einheimischen Orgelbauer Marcus Runge aus dem Jahre 1904. Von den ursprünglich drei Glocken im Turm wurden zwei im I. Weltkrieg eingeschmolzen, die kleinste Glocke trägt das Wappen von Wismar. Neu hinzugekommen im Jahr 1928 ist eine Glocke von der Gießerei Franz Schilling & Söhne, Apolda. Wenn man den Kirchhof von Westen betritt, fällt einem die aus einem ehemaligen Erbbegräbnis neu gestaltete, ganz in Weiß gehaltene Trauerhalle auf. Der schmale, an der Nord- und Südseite abgerundete Rechteckbau wird über ein Westportal betreten. Der Innenraum bietet der Trauergemeinde auf den zentral im Halbrund angeordneten Stühlen ausreichend Platz. Im östlichsten Bereich des Kirchhofes steht eine kleine Begräbniskapelle, davor ein Grabkreuz mit Hinweisen auf den ehem. Pastor von Alt Karin, Karl Sass (1818-1897), und seinen Sohn, den Archivar Dr. Ernst Sass (1855-1897). Auf dem Friedhof befinden sich weitere ältere Grabstätten, z.B. das gruftähnliche Erbbegräbnis der Familie Ascher oder die Familiengräber der herrschaftlichen Familien von Polier auf Altenhagen sowie der Grafen von Bernstorff.
Quellen: |
|||||