Dorfkirche Flemendorf (Gemeinde Groß Kordshagen)
Sankt Marien

Der Altaraufsatz mit Tafelbild

Besonders schön ist das spätgotische Tafelbild (um 1515) mit der Darstellung der "Heiligen Sippe", das wohl erst im 19. Jahrhundert als zentrales Motiv gemeinsam mit Stifterbildnissen in den mit vier Evangelistenfiguren besetzten barocken Altaraufsatz eingesetzt wurde. Es zeigt im Zentrum die Hl. Anna Selbdritt (mit der Jungfrau Maria und dem Jesuskind), im Hintergrund ihre drei Ehemänner und die Ehemänner ihrer drei Töchter; neben ihr stehen die beiden anderen Töchter, und zu ihren Füßen spielen deren Kinder. Oben thront Gott Vater über seinem Sohn und dem Heiligen Geist. Vorn kniet die Stifterfamilie Heinlein aus Rothe (vermutlich Rodde bei Nehringen), die das Bild zum Gedächtnis an Engelhard Ehrenfried und Apolonia Heinlein (beide gest. 1513) anfertigen ließ.
In der Predella befand sich, wie üblich bei Barockaltären, eine Abendmahlsdarstellung, seit 1935 steht dort aber ein Wort aus dem 1. Johannesbrief (Kap. 1, Vers 5): "Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis."
Das obere Bild zeigt die Darstellung der Kreuzigung nach dem Evangelisten Johannes (Ev. Joh. 19, 25-27). Dazu sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen als Figuren neben und über dem Bild dargestellt. In der Bekrönung steht Christus als Salvator mundi und hält als Zeichen seiner Herrschaft über die ganze Welt den Reichsapfel in seiner linken Hand, während die rechte segnend erhoben ist.
Die ebenfalls von 1935 stammenden Medaillons zu beiden Seiten des Tafelbildes verweisen auf die Sakramente Taufe (rechts) und Abendmahl (links).
Vor dem Altar schwebt der Taufengel, der zur Taufe heruntergelassen werden konnte.
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