Dorfkirche Starkow
St. Jürgen
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Überraschend ist das Vorhandensein einer so großen und reich verzierten Backsteinkirche (aufgenommen in die Straße der Backsteingotik) in einem heute sehr kleinen Ort. Der älteste Bauteil ist das Langhaus. Die dreischiffige Basilika von drei Jochen wurde im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts errichtet. Um 1300 wurde der kaum eingezogene hohe Chor von zwei Jochen mit gestuften Strebepfeilern, fünfseitigem Polygon-Schluss und hohen zwei- und dreiteiligen Spitzbogenfenstern mit reichen Gewänden angefügt. In der Traufe verläuft ein Spitzbogenfries, der durch Verwendung unglasierter und glasierter Formziegel besonders hervorsticht. Vorhanden sind noch die Fundamente eines wohl 1695 abgetragenen Westturms. Das Mittelschiff wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt, die Arkaden über den niedrigen Achteckpfeilern wurden zugesetzt. In den Seitenschiffen sind Gewölbe vorbereitet worden, über den Bretterdecken im Dachraum befinden sich Strebebögen. Auch der Chor besitzt ein Kreuzrippengewölbe auf Konsolen. Das aus dem Ende des 13. Jahrhundert stammende und damit älteste Ausstattungsstück ist die aus skandinavischem Kalkstein bestehende Taufe, Fuß und Boden der Kuppa zeigen deutlich romanische Merkmale. Die neugotische Holzausstattung kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Kirche. Eine Besonderheit ist die außergewöhnlich große Mehmel-Orgel aus der Zeit um 1860; mit zwei Manualen und 17 Registern, die lange Zeit nicht spielbar war, aber 2010 durch die Firma Mecklenburger Orgelbau umfangreich restauriert wurde. Unter dem alten Innenputz sind Reste der alten Ausmalungen sichtbar, u.a. eine barocke Christophorus-Darstellung. Im freistehenden Glockenstuhl von 1828 hängen zwei Glocken, eine von Simon Zach, Stralsund, gegossene von 1847 und eine Stahlglocke aus dem Jahr 1932. Die Kirche liegt malerisch am Ufer der Barthe. Entlang der Nordseite des Friedhofes, der die Kirche umschließt, erstreckt sich der einladende, denkmalgeschützte Pfarrgarten.
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