Dorfkirche Rühn
Klosterkirche der Zisterzienserinnen
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Die Kirche zum ehemaligen Zisterzienser(innen)-Kloster wurde 1270 fertiggestellt. Im Verlauf der Jahrhunderte sind an dem Bauwerk keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen worden. Der einschiffige ungeteilte Kirchenraum mit einer Grundfläche von 10 x 43 m ist flach gedeckt und hat einen geraden Chorschluss. Vor dem 1875 erfolgten Einbau der Flachdecke war das Schiff wahrscheinlich mit einer hölzernen Tonne versehen. Der quadratische Westturm hat einen verbretterten Aufsatz mit einer Pyramidenspitze. Er ist im 16. Jahrhundert an der südwestlichen Ecke angebaut worden. Der Backsteinbau verwendet ausschließlich Klosterformatsteine. Der Westgiebel ist mit Blenden und Bogenfries geschmückt, das Westportal ist ein stumpfspitzbogiges Stufenportal. Die Fenster sind als Dreiergruppen angeordnet. In der Ostwand befindet sich eine fünfteilige spitzbogige Fenstergruppierung, die in eine rundbogige Leibung gefasst ist. Im Süden schließt sich die Klosteranlage an die Kirche an. Zu den Kunstschätzen zählt die Renaissance-Ausstattung im Inneren der Kirche. Der Altaraufsatz von 1578 ist ein Triptychon mit Tafelbildern vom Letzten Abendmahl und Bildnissen von Herzog Ulrich und seiner Frau. Die Fürstenempore mit den aufwendigen Schnitzereien besitzt noch die originalen Glasfenster. Die Empore über der Sakristei mit den Herzoglichen Wappen stammt von 1579. Die schlichte hölzerne Kanzel wurde Ende des 16. Jahrhunderts hergestellt. Üppiger Barockstil kennzeichnet das Grabmahl für die Herzogin Sophie Agnes (1625-1694), der Epitaph zeigt Bildnis und Wappen der Dame. Die alte Orgel wurde im 19. Jahrhundert abgebaut, die neue ist ein Werk von Friedrich Friese aus dem Jahr 1890. Den Prospekt entwarf Baurat Möckel. Der Taufstein aus Sandstein stammt aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Wandgemälde aus dem Jahr 1905 wurde vom Kammerherrn von Voß gestiftet. Die zahlreichen Grabsteine wurden um 1900 in der Kirche aufgestellt. Sie stammen aus der Zeit vom 14. bis 18. Jahrhundert und sind den adligen Klosterinsassen gewidmet. An der Südwand hängen Gedenktafeln für die Gefallenen der beiden Weltkriege. An der Westwand hängt ein altes Uhrblatt von 1576. In der Kirche finden heute Gottesdienste und Konzerte statt. In der Ortsmitte befindet sich der Friedhof der Gemeinde. Neben einer Trauerhalle ist eine große Gedenkstätte für Gefallene und Opfer des Zweiten Weltkrieges eingerichtet.
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