Dorfkirche Groß Grenz (Gemeinde Bröbberow)

Das Dorf Groß Grenz liegt 7 km nordwestlich von Schwaan entfernt. Erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1278 datiert. Im Dorfmittelpunkt steht auf einer Anhöhe die Kirche.
Gotischer Backsteinbau auf Feldsteinfundament, 14. Jahrhundert.
Saalbau aus vier Jochen mit Chorabschluss aus dem Achteck, durch Strebepfeiler gehalten.
Ein schiffsbreiter Feldsteinturm wurde Anfang der 1960er Jahre abgetragen, nachdem eine eingebaute Stahltreppe die Statik des Turmes ins Wanken brachte. Werke des aus Schwaan stammenden Malers Franz Bunke (1857-1939) zeigen den einst sehr mächtigen Turm.
Seitdem ein freistehender Glockenstuhl mit einer Bronze-Glocke, die 1772 in der Rostocker Werkstatt von I.V. Schultz umgegossen wurde.
Die Fenster der Nordsakristei und die Schiffsfenster wurden neugotisch spitzbogig verändert.
Drei glasierte Formziegel zeigen mystische Lebewesen wie Greif und Löwe. Vermutlich waren sie ursprünglich im Außenbereich des Chores oder an der Priesterpforte angebracht, heute sind sie im Innern in die Südwand des Chores eingelassen.
Der Innenraum ist mit einem Rippengewölbe geschlossen.
Die Innenausstattung ist neugotisch gestaltet, Altar und Kanzel stammen aus dem Ende des 19. Jahrhundert. Mit ihrem Einbau kamen auch die beiden Grabplatten vor dem Altar in die Kirche. Der wimpergartige, mit neugotischem Maßwerk und Fialen geschmückte und von durchbrochenen Schranken umgebene Altaraufsatz zeigt im Mittelteil ein gemaltes Maßwerkfenster mit Gitternetz, vor dem ein Holzkreuz mit Korpus angebracht wurde. Ältestes Stück im Innern ist die Triumphkreuzgruppe, sie wurde im 16. Jahrhundert (um 1520) gefertigt und hängt heute an der Nordwand über dem Eingang zur Sakristei, in dessen Treppenstufe ebenfalls eine alte Grabplatte eingelassen wurde. Neben der schlichten Kanzel mit Fuß und Aufgang steht die hölzerne Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Das Bankgestühl für die Gemeinde ist durchnummeriert: 172 Plätze sind ausgewiesen. An der Schiffssüdwand steht auf einem hölzernen Halter eine kleine Figur von Martin Luther. Für die Friese (III)-Orgel von 1868 wurde eine in gleichen braunen Holztönen gehaltene Westempore errichtet.
Für den Erhalt der Dorfkirche hat sich ein Förderverein gegründet. Er setzt sich aktuell dafür ein, dass die mittelalterlichen Fresken und Rippenmalereien freigelegt und restauriert werden. Zwölf Weihekreuze sind über den gesamten Bau, sogar im Turmraum, verteilt. Sie zeugen von einer hohen Bedeutung der Kirche zur Erbauungszeit.
Um die Kirche herum befindet sich der Friedhof.

(weitere Quelle: mündliche Informationen vom Förderverein)

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Güstrow, Buch, Zerniner Beschäftigungsinitiative (ZEBI) e.V., Edition Temmen, 1997

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