Ruine Klein Vielen

1170 wurde der Ort erstmalig erwähnt, slawischer Ursprung (vyla - Göttin der Unterwelt), 1248 den Namen Colhazen Vielen vom Besitzer Vogt Bertoldus Kohlhaze. Im 15. Jahrhundert bekam der Rittersitz ein Herrenhaus, eine Kirche und eine Mühle. Im 30-jährigen Krieg völlig zerstört, wurde das Gutsdorf im 19. Jahrhundert ausgebaut und aufgesiedelt. 1813 erwarb die brandenburgische Beamtenfamilie Jahn das Gut. Die Familie lag in ständigem Streit mit dem Patron der Mutterkirche in Peckatel, den Freiherren von Maltzahn. Das Ehepaar Jahn wurde deshalb im Klein Vielener Park auf dem Klingenberg (heute Kapellenberg) beerdigt. Der Sohn ließ um 1840 (1850?) ein Gotteshaus im neugotischen Stil und Buttel'scher Architektur errichten, das aber nie eingeweiht wurde. Der achtseitige Zentralbau wurde aus rotem Ziegel errichtet und mit gelben Schmuckziegeln verschönert. Das Eingangsportal mit reich profiliertem Gewände ist wimpergartig übergiebelt. Die Fenster im Obergeschoss sind mit reichem Maßwerk gestaltet. Unter den Traufen verläuft ein Zierfries. Auf der Spitze erhebt sich ein Kreuz. Die Seiten sind durch gestufte Strebepfeiler gegliedert. Das Gebäude ist heute eine Ruine, befindet sich im Eigentum der Gemeinde und soll als Denkmal bewahrt werden.
Mit großem Aufwand und Dank zahlreicher Spenden begannen 2018 die Arbeiten zur Wiederherrichtung der Kapelle. Am Tag des Offenen Denkmals, 9. September 2018, konnte den Besuchern stolz der Werdegang der Arbeiten präsentiert werden.
(Quelle: Informationstafel am Ort)
 
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