Dorfkirche Rosow (Gemeinde Mescherin)
Gedächtniskirche für Flucht und Vertreibung

Ersterwähnung 1243 als Zisterzienser-Besitz.
Rechteckiger Saalbau aus sauber geschichteten Granitsteinquadern mit breiterem querrechteckigem Westturm, der nicht mit dem Schiff verbunden ist, Baubeginn 2. Hälfte 13. Jahrhundert, Weihe 1305 durch Heinrich von Cammin, 1479 durch den Prenzlauer Vertrag an Brandenburg gegangen.
1746 wurde der Bau verputzt und gleichzeitig die Fenster barock verändert.
Ein korbbogiges Südportal wird durch Segmentbogengiebel und Putzblende sowie Putzrahmung betont, auf der Nordseite noch vier der ursprünglichen spitzbogigen Granitfenster erkennbar, Westportal mit Stufengewände.
Der Turm wurde 1945 zerschossen und der Innenraum verwüstet. 2002 wurde das Gotteshaus wiedereingeweiht als Gedächtniskirche für Flucht und Vertreibung sowie deutsch-polnische Versöhnung, Übernahme durch Förderverein, seitdem auch Ausstellungsraum.
Besonderheit stellt die offene Turmkonstruktion mit Aussichtsplattform dar.
Der Innenraum wurde modern hergerichtet: Bestuhlung, Altartisch und Wandkreuz, Orgelkonstellation an der Nordwand zur Erinnerung an die Verwüstung der Kirche, Reproduktion einer Ehrentafel für Teilnehmer und Gefallene des Ersten Weltkrieges.
Im Außenbereich befindet sich ein freistehender Glockenstuhl mit einer kleinen Bronzeglocke von 1952.
Kirchhofmauer mit Feldsteinportalen.
Auf dem etwas entfernten Friedhof befindet sich die Ruhestätte von über 40 z.T. unbekannten deutschen Soldaten sowie fast 20 unbekannte Soldaten aus Flandern.

weiterführende Informationen:

Förderverein Dorfkirche Rosow
Gedächtniskirche für Flucht und Vertreibung sowie deutsch-polnische Versöhnung

Quellen:
Vom Grossen Landgraben bis zur Oder - Offene Kirchen III, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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