Dorfkirche Picher
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Eine Kirche wird in Picher schon 1291 urkundlich erwähnt. Sie wird bis 1558 vom Kloster Eldena verwaltet und 1875 wegen Baufälligkeit abgerissen. Die neue Kirche im neugotischen Stil wird über kreuzförmigem Grundriss errichtet und am 22. Februar 1880 geweiht. Dem rechteckigen Kirchenschiff wurde eine polygonale Chorapsis und zwei Querschiffe mit blendengeschmückten Giebeln angefügt. Am Westgiebel erhebt sich ein quadratischer Turm aus dem Schiff, der mit einem kupfergedeckten Spitzhelm abschließt. Zahlreiche Schmuckelemente bilden ein imposantes stilreines neugotisches Ensemble: zweibahnige Spitzbogenfenster mit Okuli, getreppte Strebepfeiler, Rosettenfenster und Stufenportale in den Seitenschiffen, Kreuzblenden, Treppentürmchen, Zentrallaterne auf dem Dachfirst, Zierfries in der Traufe, rautenförmige Verzierung des Daches u.v.a.m. Zwei Glocken stammen aus der Vorgängerkirche (1747, 1775), die Mutter des Pastors Hinz stiftete testamentarisch eine neue, dritte Bronzeglocke 1991. Das Innere der Kirche ist mit einer flachen Holzdecke geschlossen, in der Chorapsis gibt es ein Kreuzrippengewölbe. In zwei Chorfenstern gibt es Glasmalereien. Auch die Innenausstattung ist geschlossen neugotisch gestaltet. Der Altaraufsatz aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt ein Altarbild von Carl Suhrlandt (1828-1919) "Christus der Auferstandene". Die Orgel auf der Westempore wurde von Johann Heinrich Runge 1880 gebaut. Die Kirche wird von einem Friedhof umgeben. Am nördlichen Rand des Kirchhofes steht eine moderne weltliche Trauerhalle. Ebenfalls im Norden der Kirche steht das Kriegerdenkmal. Hier wird neben den Gefallenen der Kriege 1870/71 auch der Opfer beider Weltkriege gedacht. Eine Grabstätte des 1943 ermordeten jüdischen Zwangsarbeiters Stanislaus Bartuk befindet sich auch am Ort.
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