Dorfkirche Wołczkowo (PL) (ehem. Völschendorf, Gem. Daber)
Matki Boskiej Szkaplerznej, ehem. ev. Kirchspiel

Das Dorf, neun Kilometer nordwestlich von Stettin, wird erstmals 1285 urkundlich erwähnt, in einer Urkunde des Jahres 1343 bestätigt der pommersche Herzog Otto I. dem St.-Georgs-Krankenhaus zu Stettin dessen Besitz in Völschendorf. Die Kirche, ein rechteckiger Feldsteinbau aus sauber geschichteten Granitquadern, wurde aber bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Eine Dreifenstergruppe in der Ostwand wurde vermauert. In der Spitze des Ostgiebels sitzt "ein großes ausgespartes Kreuz mit [je einer] Blende(n) unter den Kreuzarmen ..., die drei Schlitzfenster darunter sind vermauert." Mächtige Strebepfeiler stützen den Bau an den Gebäudeecken. 1865/66 erfolgte ein Umbau der Kirche. Beim Aufbau des Westturmes wurde das ursprüngliche Westportal überbaut. Leider musste der Turm bereits im Jahr 1900 wegen baulicher Mängel wieder abgerissen werden und wurde später durch den heutigen Turm aus Ziegelmauerwerk ersetzt. Im Turm hängen zwei Glocken aus den Jahren 1667 und 1673, gegossen in Stettin. Der Innenraum ist flachgedeckt. In den ursprünglichen barocken Altaraufsatz von NEYE aus dem Jahr 1722 wurde ein modernes Bildnis der Gottesmutter eingesetzt, in der Bekrönung eine Pelikan-Darstellung. Die Kanzel stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das Taufbecken ist eine Arbeit aus dem 17. Jahrhundert. Der Taufengel und eine Figur des Auferstandenen Christus stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgel ist leider nicht mehr bespielbar. Die Kirche ist ansonsten nach polnischen Maßstäben katholisch eingerichtet. Bis 1939 gehörte Völschendorf zum Kreis Randow im Regierungsbezirk Stettin der Provinz Pommern. Es wurde am 15. Oktober 1939 in die Stadt Stettin eingemeindet, bei der es bis 1945 blieb. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Völschendorf unter polnische Verwaltung gestellt und in Wolczkowo umbenannt. Das evangelische Kirchspiel, zu dem neben Völschendorf auch noch Brunn und Polchow gehörten, wurde 1945 zugunsten der polnischen katholischen Kirche entschädigungslos enteignet. An den alten Friedhof auf dem von einer Backsteinmauer umgebenen Kirchhof erinnert eine Gedenktafel. Am Ortseingang wurde ein neuer Friedhof in polnischer Tradition eingerichtet.
(weitere Quelle: Wikipedia vom 25.10.2014)

Quellen:
Pommersche Dorfkirchen, Buch, Heinrich Schulz, Verlag H.F. Beck, Herford / Westfalen, 1963

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