Begräbnisstätte Renzow (Gemeinde Schildetal)
|
|||||
Der Ort 'Ranzowe' wird 1230 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Kirchspiel Pokrent. Bereits im 17. Jahrhundert wurde in die Rittergüter Groß und Klein Renzow unterschieden. 1714 kaufte der Kaufmann Jacob Kaspar Müller das Rittergut Groß Renzow und errichtete die barocke Gutsanlage mit Herrenhaus und Gutspark nach französischem Vorbild. Von 1830 bis 1891 war Renzow im Besitz der Familie von Behr (Grabkapelle in Pokrent). Anfang 1892 erwarb der Hamburger Kaufmann Arthur Booth beide Güter von Renzow, die in den 1930er Jahren zu einem Gut zusammengelegt wurden. Die Familie Booth bewirtschaftete das Gut bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945. Das Dorf Renzow gehört zur Kirchengemeinde Pokrent. Die Familie Booth war Mitglied der Gemeinde und hat sich auch immer stark für die Dorfkirche eingesetzt. Die heute wieder in Renzow ansässigen Nachfahren der Familie sind Mitbegründer des Fördervereins der Kirche Pokrent. Für seine letzte Ruhestätte wählte Arthur Booth aus starker Verbundenheit zur Natur und Renzow selbst einen anderen Ort als den Friedhof von Pokrent aus. Nördlich des Dorfes, direkt in einem kleinen Wäldchen unmittelbar an der Schilde, lies er eine eigene Begräbnisstätte anlegen. "Der Platz wurde noch durch den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin als ordentlicher Familienfriedhof christlicher Natur genehmigt." Granit-Findlinge sind zu flachen Mauern aufgeschichtet, massive Granitstufen führen in ein Rondell, an dessen Rückwand drei Findlinge mit Gedenktafeln auf das Rund hinabschauen. Nach der Wiedervereinigung ließ der Sohn für seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen Vater und seinen ebenfalls gefallenen Onkel einen schlichten Gedenkstein setzen. Es handelt sich bei den Gefallenen um James-Hasso Booth, gefallen am 29. Dezember 1941 als Major der Panzer-Aufklärungs-Abteilung in der 19. Panzerdivision an der Ostfront und um seinen jüngeren Bruder Hauptmann Harry-John Booth, gefallen am 17. Januar 1945 in Polen als Bataillonskommandeur im Infanterieregiment 508 der 292. Infanteriedivision. Ein weiterer Stein erinnert an die Eltern der beiden, Walther-Cornelius Booth (1870-1935) und Elisabeth Booth, geb. von Lützow (1877-1945). Heute betreibt die Familie Booth in Renzow wieder Landwirtschaft. Herr John Booth hat mir freundlicherweise die Informationen zu seiner Familie zukommen lassen. Mittlerweile wurde auch seine Großmutter auf dem kleinen Waldfriedhof beerdigt und auf dem nunmehr gemeinsamen Stein verewigt. (weitere Quelle: Wikipedia) |
|||||