Dorfkirche Schorrentin
Hl. Dionysus u. Mauritius

Die Kirche ist ein frühgotischer Backsteinbau auf einem Feldsteinsockel und wurde mit dem Chor zwischen 1230-1260 errichtet, das Langhaus schloss sich bis 1390 (lt. Inschrift auf der Südseite) an.
Der quadratische Westturm stammt von 1767, Helm und Laterne wurden 1811 aufgesetzt. Von der mit Kupfer ummantelten und mit Holzplättchen belegten offenen Laterne hat man einen herrlichen Ausblick über die umliegende Landschaft. In der Westwand des Turmes befindet sich ein gedrückt spitzbogiges Stufenportal.
Die ursprüngliche Nordsakristei zeigt Blendenschmuck am Giebel. Eine südliche Eingangsvorhalle aus Fachwerk stammt aus dem 18. Jahrhundert, der Anbau daneben beherbergt das eindrucksvolle Steinrelief zum Gedächtnis an die Weltkriegstoten und wurde ggf. extra dafür errichtet.
Die Ostwand stützen zwei kräftige geböschte Strebepfeiler, dazwischen befindet sich ein kleines Fenster mit reich profiliertem Gewände. Im Giebel eine aufgelegte Rosettenblende, an den Giebelkanten aufsteigende Spitzbogenblenden, in der Traufe ein Kleeblattbogenfries.
Der Chor ist mit einer flachen Holzdecke geschlossen, das Schiff mit einer flachen Putzdecke.
Chor und Schiff werden durch einen gedrückt spitzbogigen Triumphbogen getrennt, der ornamental bemalt wurde und im Scheitel den Geist Gottes als Taube zeigt. Ursprünglich war für die Kirche wohl eine Wölbung vorgesehen oder sogar ausgeführt und später zurückgebaut, wovon die angedeuteten Arkadenbögen an den Seitenwänden im Chor zeugen.
Die Ausstattung: ein klassizistischer Altar, Altarbild mit Darstellung Christi am Ölberg von 1865, Altarkreuz und Leuchter aus Zinn, eine Marmor-Kanzel mit Rosetten-Reliefs am Korb, ohne Schalldeckel, ein neugotischer Taufstein und die Winzer-Orgel von 1860. Unter der L-förmigen Westempore hängen auf der nördlichen Seite zwei Veteranen-Tafeln.
Im Turm hängen 3 Eisenhartguss-Glocken von 1956.
Im Mauerwerk findet sich ein Ziegel mit einem Greif als Brandzeichen, eine eingelassene Trogmühle fungiert als Weihwasserbecken.
Auf der Südseite der Kirche steht die verfallene Levetzowsche Grabkapelle. Der Kirchhof wurde umgestaltet. Ein Gedenkstein erinnert an den 1944 ermordeten Widerstandskämpfer Willi Schröder.
Am Ortseingang befindet sich auf einem heckenumschlossenen Areal der Neue Friedhof.

weiterführende Informationen:

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Neukalen-Schorrentin

Quellen:
Rechts und Links der B 110 Propstei Gnoien, Flyer, Propstei Gnoien, G. Rein, Druckerei Hahn,

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