Dorfkirche Będargowo (PL) (ehem. Mandelkow, Gemeinde Kołbaskowo)
ehem. ev. Filialkirche, kath. Kosciol pw. Matki Boskiej Wspomozycielki Wiernych (Unserer Lieben Frau Hilfe der Christen)

1220 schenkt die pommersche Herzogin Anastasia das Dorf der Jakobikirche in Stettin, zu der Zeit noch Brandargowe genannt. 1233 wird der Besitz durch Papst Gregor IX. bestätigt, hier als Bandergowe. Erst 1237 taucht in einer Urkunde von Herzog Barnim I. der Ortsname Mandelkow auf. Aus dieser Zeit stammt auch der Kirchbau. Die rechteckige Kirche mit den Maßen 18,5 x 11,5 Metern wurde, für das frühe 13. Jahrhundert üblich, aus sauber behauenenFeldsteinquadern errichtet. Im 30jährigen Krieg wurde das Dorf stark zerstört und vermutlich auch die Kirche sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Kirche wurde mehrfach umgebaut, so dass von ihrem ursprünglichen Aussehen wenig erhalten blieb. Die profilierten Stufenportale an Süd- und Westseite könnten wohl am ehesten aus der Erbauerzeit stammen. Einen Westturm soll es gegeben haben; er wurde bei der letzten großen Renovierung 1863 abgerissen. Auch die Fensteröffnungen der Ostwand und an den Längsseiten stammen aus diesem Umbau. Auffällig sind die kräftigen Strebepfeiler an den Gebäudeecken. Mit dem Abbruch des Westturmes wurden die Glocken in einen freistehenden Glockenstuhl umgesetzt. Zwei Bronzeglocken hängen heute in diesem hölzernen Glockenstuhl. Die kleine Glocke wurde 1931 von Schilling und Söhne in Apolda gegossen. Die größere Glocke trägt eine umfangreiche Inschrift und wurde wohl 1737 gegossen und 1833 von Carl Voss in Stettin umgegossen. Der Innenraum ist flachgedeckt. Von der historischen Innenausstattung sind Teile des Altaraufsatzes, die Kanzel und das Taufbecken erhalten geblieben. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Ortschaft zusammen mit dem Stettiner Zipfel Teil Polens und in Bedargowo umbenannt. Die ehemals evangelische Filialkirche fiel damit an die polnische katholische Kirche. Auf dem von einer Feldsteinmauer begrenzten Kirchhof finden sich noch wenige Grabkreuze aus der Zeit der katholischen Neueinweihung Ende 1946. Vom ehemaligen Friedhof sind keine Überreste erhalten. Ein neuer polnischer Friedhof entstand am Ortseingang.(weitere Quellen: Informationstafel vor dem Kirchhof, Wikipedia vom 22.05.2013)
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