Dorfkirche Klockenhagen
Museumskirche, ehem. Dorfkirche von Dargelütz bei Parchim

Bei dem kleinen rechteckigen Fachwerkbau mit verbrettertem Ostgiebel aus der Zeit um 1790 handelt es sich um die 1992 in das Freilichtmuseum umgesetzte Dorfkirche des Dorfes Dargelütz bei Parchim. 1908 erfolgte eine Totaldemontage des Fachwerklanghauses; im Verlauf der Wiedererrichtung 1909 wurde anstelle eines älteren Holzturmes am Westgiebel ein massiver Turm errichtet. Der massive Westturm wurde in Dargelütz belassen, stattdessen wurde in Klockenhagen ein kleiner Windfang angebaut.
Bei der Ergänzung des Westturmes wurde die Kirche noch in Dargelütz letztmalig umfassend restauriert, so dass man sich beim Aufbau im Museum weitgehend am Bauzustand von 1909 orientierte. Bis 1978 wurde die Kirche als Filialkirche von St. Georgen Parchim genutzt.
Die Ausmauerung der Gefache ist in Backstein mit verschiedenen ornamentalen Mustern ausgeführt.
Die Fachwerkkirche besitzt kleine quadratische Fenster.
Der Innenraum ist flachgedeckt.
Unter den Industriefliesen von 1908 befindet sich in Altarraum und Mittelgang ein Fußboden aus Backstein.
Auf dem neu gemauerten Altar befindet sich ein 1647 geschaffener hölzerner Aufsatz aus Greven bei Boizenburg.
Das einzige erhaltene Ausstattungsstück der Dargelützer Kirche ist der mit zahlreichen Familienwappen bemalte Holzepitaph des Arendt v. Möllendorff mit Gemahlin Elisabeth, geb. Wardenberges, den Besitzern des Dorfes Dargelütz, aus dem Jahr 1652.
Zum Bankgestühl gehören zwei Bänke aus der Kirche zu Rostocker Wulfshagen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die übrigen Bänke mit eingetieftem Vierpass in den Wangen wurde nachgebildet.
Neben der Kirche steht eine Nachbildung des Glockenstuhls der Fachwerkkirche in Zislow bei Plau. Darin hängt eine Bronze-Glocke von 2003 in Bad Friedrichshall bei der Firma Bachert gegossen.
Im Ort an der Dorfstraße steht ein kleines Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Quellen:
Von Der Recknitz Bis Zum Strelasund - Offene Kirchen I, Broschüre, Jana Olschewski, Thomas Helms, Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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