Dorfkirche Postlin (Stadt Karstädt)

Das ehemalige Dorf "Postelyn" fand 1345 erste urkundliche Erwähnung und ist mittlerweile ein Vorort von Karstädt. Die Kirche steht etwas zurückgesetzt an der nach Petrus Kregenow benannten Karstädter Straße. Er war von 1543 an der erste bekannte Pfarrer für Postlin, wo eine Kirche 1542 beschrieben wird.
Die heutige Kirche wurde 1866 unter Verwendung alter Mauerreste auf den Fundamenten dieses Vorgängerbaus errichtet. Der neugotische Bau besitzt ein rechteckiges Schiff aus schweren behauenen Granitblöcken. Der Bau eines quadratischen Westturms sowie die Osterweiterung durch eine polygonale Chorapsis aus Backstein wurde 1904 beschlossen und der Bau 1906 fertiggestellt. Am 26. August 1906 fand die Kirchweih statt.
Der Kirchhof wird ebenfalls von einer Mauer aus Granitsteinen zur Straßenseite hin begrenzt. Durch ein schmiedeeisernes Tor fällt der Blick auf das von Bäumen flankierte Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Auf der Südseite sind zwei wohl ursprüngliche Portale erhalten geblieben. Der östliche Giebel ist als Staffelgiebel ausgeführt und mit Blenden geschmückt, die Chorapsis hat getreppte Strebepfeiler und ist im Innern gewölbt. Der Pyramidenhelm des Turmes ist mit Schiefer gedeckt.
Eine Orgel, 1878 bei Friedrich Hermann Lütkemüller in Wittstock gefertigt, wurde im Juni 1906 vom Instrumentenbauer Piper aus Perleberg gereinigt, neu gestimmt und aufgebaut.
Der Friedhof der Gemeinde befindet sich wenige Meter von der Kirche entfernt in westliche Richtung. Dort steht eine verputzte Trauerhalle.
Die Orte Strehlen und Postlin gehörten zu Beginn des 20. Jahrhundert zum Gut Dallmin, das zu den Ländereien des langjährigen Freundes von Kaiser Wilhelm II., Victor von Podbielski (1844-1916), gehörte, der auch Patron der dortigen Kirchen war.
(weitere Quelle: Informationstafel an der Kirche)
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