Dorfkirche Jabel (Gemeinde Heiligengrabe)
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Der Ort Jabel, im Slawischen soviel wie 'Apfel' bedeutend, wurde 1418 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort hatte bereits im frühen Mittelalter eine große strategische Bedeutung, was die Reste des ca. 600 m vom Dorf entfernten slawischen Burgwalls belegen. Das von christlichen Siedlern angelegte Runddorf ist bis heute gut erhalten. Im Zentrum, auf dem Dorfanger, erhebt sich die 1803 erbaute evangelische Kirche. Der Kirchhof, früher der alte Friedhof, ist von einer Feldsteintrockenmauer umgrenzt. Hier stand wohl auch der mittelalterliche Vorgängerbau der heutigen Kirche. Der rechteckige Putzbau mit angesetztem quadratischen Westturm und einer seltenen Bohlensparren-Dachkonstruktion wurde um 1803 im Stil der preußischen Landbauschule errichtet, wie uns die Jahreszahl auf der Wetterfahne hoch oben auf dem flachen Pyramidendach des Kirchturms verkündet. Neben bauzeitlicher Ausstattung gibt es auch Stücke aus dem 16. Jahrhundert sowie die Glocke aus dem Mittelalter, vermutlich aus der Vorgängerkirche übernommen. Für die kleine transportable Lütkemüller-Orgel gewährte 1870 die damalige königlich-preußische Regierung einen Zuschuss von 170 Talern. An der westlichen Feldsteinmauer erinnert ein Ehrenmal an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Der neue Friedhof befindet sich am südwestlichen Dorfeingang (Liebenthaler Weg). Die Besonderheit Jabels ist das Vorhandensein zweier Kirchen. 1830 hatte König Friedrich Wilhelm III. die "Zwangsvereinigung" von Lutheranern und Reformierten in Preußen durchgesetzt. In Jabel jedoch erhielt die Altlutherische Kirche Bauland und errichtete um 1851 eine Fachwerkkirche mit angrenzendem Pfarrhaus und Nebengebäuden. 2003 wurde die bis dahin selbstständige Gebietskörperschaft Jabel im Zuge der brandenburgischen Gemeindegebietsreform ein Ortsteil der neugebildeten Gemeinde Heiligengrabe. (weitere Quelle: Informationstafel im Dorf)
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