Dorfkirche Reckenzin (Stadt Karstädt)

Die Kirche ist ein rechteckiger Feldsteinbau mit eingezogenem Chor und später angefügtem oder veränderten Westturm. Das Turmuntergeschoss besteht aus behauenen Granitquadern, das verputzte Obergeschoss wohl aus Ziegeln. Die eingezogene Glockenstube und der neobarocke Spitzhelm sind schieferverkleidet. Die Wetterfahne zeigt das Jahr der Renovierung - 2007. Das Westportal mit lichtlässigem Scheitelfeld.
Die Schichtung der Feldsteine und die Portalform der Laienpforte auf der Südseite lassen auf eine Errichtung der Kirche im beginnenden 16. Jahrhundert schließen. Der südliche Choranbau mit Treppe (vermutlich zur herrschaftlichen Loge/Empore) stammt aus jüngerer Zeit, wohl 18./19. Jahrhundert. Aufschluss gibt dazu vielleicht eine in die spitzbogige Putzfasche des rechten Chorfensters eingelassene Jahreszahl - 1857 -. Unmittelbar an die Ostwand grenzt eine Grablege der Familie von Winterfeldt, vier Grabtafeln verweisen auf Familienmitglieder. Die Nordostecke des Chores wird von einem breiten ziegelgemauerten Stützpfeiler gehalten.
Chor und Schiff werden von einer flachen Holzbalkendecke überzogen.
Die Ausstattung stammt wohl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Kanzelaltar mit Rankenmotiven auf dem Korb und eine schlichte hölzerne Taufe gehören ebenso wie das Gemeindegestühl zur Ausstattung. Im Altarraum steht auf der Nordseite eine Kleinorgel. An den Wänden befinden sich einige Schnitzfiguren. Über dem Mittelgang hängt ein opulenter Kronleuchter aus Holz.
Der Kirchhof wird auf der Nordseite von einer Feldsteinmauer begrenzt. Im Außenbereich steht eine Gußstahlglocke aus der Gießerei Ulrich & Weule Apolda-Bockenem aus dem Jahr 1925. Im Nordwesten steht das Kriegerdenkmal mit den Namen der Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Im Osten schließt sich das Pfarrhaus an, auf der Mauer zum Kirchhof steht ein beeindruckendes Findlingsdenkmal für LUTHER mit Lutherrose und Aufschrift - 10. NOV. 1933. 
Der Friedhof befindet sich auf der anderen Seite der Bahngleise außerhalb des Ortes am Waldrand, unmittelbar am Verlauf der Landstraße 133. Hier steht eine moderne Trauerhalle.

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