Dorfkirche Heiligengrabe
Diakonissen-Klosterstift zum Heiligen Grabe

Das Kloster wurde 1287 durch Markgraf Otto IV. gegründet und zwei Jahre später auf dessen Veranlassung durch Nonnen des Zisterzienserinnenklosters Neuendorf (Altmark) bezogen. 1317 wurde erstmals die Existenz eines Heiligen Grabes, also die räumliche Darstellung der Grablegung Christi, erwähnt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts zählte das Kloster ca. 70 Nonnen, denen eine Äbtissin vorstand.
Die Kirche, im zisterziensischen Stil turmlos erbaut, stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Der sechsjochige Saalbau mit Kreuzrippengewölbe schließt im Osten schiffbreit mit einem 5/8-Chor mit Lanzettfenstern, die im 15. Jahrhundert teilweise verändert wurden. In die Strebepfeiler der Chor-Südseite wurden im Sockelbereich Grabplatten eingesetzt.
Zweigeschossig angeordnete Fenster auf der Südseite belichten das Kirchenschiff.
Der überwiegende Teil der Kirche besteht aus Backsteinmauerwerk, ergänzt mit Feldstein-Abschnitten. Maßwerk, Friese und rot/schwarz glasierte Backsteine bilden den Schmuck zu gotischen Formen wie Stufengiebel im Westen und Spitzbogenportal. Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche einen kleinen Dachturm, der 1914 beim Umbau der Westfassade wieder abgenommen wurde. Hierbei entstand der Stufengiebel in Anlehnung an die Ausgestaltung der Heilig-Grab-Kapelle neu und bezog das Jerusalemkreuz mit ein.
Im Bereich der westlichen fünf Joche befand sich ursprünglich eine hölzerne Nonnenempore aus der Bauzeit, vermutlich mit direktem Zugang zum westlichen Klausurflügel mit Schlafräumen, Refektorium und Küche, seit dem 18. Jahrhundert findet sich hier nur noch eine Westempore mit Orgelprospekt von 1726. Die Orgel ist ein Werk von David Baumann, die in den Jahren 1956-1960 von der Fa. Schuke restauriert wurde.
Im Inneren fällt ein prächtiger zweiflügeliger Schnitzaltar (Leihgabe des Brandenburger Dommuseums) ins Auge. Vermutlich um 1420/30 entstanden die plastische Darstellung der Maria im mittleren Schrein des Altars und auf den Flügeln Aposteldarstellungen. Weitere Ausstattungsstücke sind eine einfache Kanzel und der Taufstein.
Zum Stiftsgelände gehören neben zahlreichen Profanbauten noch die zum Zentrum der Wallfahrtsaktivität gewordene Heilig-Grab-Kapelle, 1512 geweiht, liegt sie in unmittelbarer Achsenverlängerung ca. 30 Meter westlich der Kirche; und der 1920 errichtete hölzerne Glockenstuhl.
Der Friedhof der Diakonissen befindet sich außerhalb des Ortes am Abzweig von der Bundesstraße 189 nach Südwesten.
(Quellen: Wikipedia)

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