Dorfkirche Dannenwalde (Stadt Gransee)

Die Dorfkirche Dannenwalde wurde, nachdem ein mittelalterlicher Vorgängerbau wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste, unter dem Patronat des Gutsbesitzers Ferdinand Thomas von Waldow (1765-1830) in den Jahren 1819 bis 1821 durch den Baumeister Ferdinand Hermann aus Zehdenick errichtet und am 30. September 1821 eingeweiht.
Der am 20. März 1659 geborene Adolph Friedrich I. von Waldow hatte Dannenwalde 1707 als Lehen empfangen. Der Bauherr der neuen Kirche wohnte seit seinem Abschied vom Militär 1802 zusammen mit seiner Gemahlin Albertine v. Junck in Dannenwalde. Neben der Bewirtschaftung des Gutes führte Ferdinand v. Waldow u.a. auch als Vice-Landmarschall die Landmarschallgeschäfte der Strelitzschen Herrschaft Stargard. Seinem Wirken verdankt Dannenwalde neben der Kirche noch so manche Verschönerung.
Der achteckige verputzte Ziegelbau mit den Innenmaßen 10 x 15 m liegt in der Achse des Gutshauses. In der Mitte des Daches erhebt sich ein Türmchen mit spitzem Dachreiter. Die Kirche im klassizistischen Stil unter Verwendung von neugotischen Elementen besitzt drei spitzbogige Portale und spitzbogige Fenster.
Der Innenraum ist mit einem Spiegelgewölbe mit verlaufenden Kehlen geschlossen. Im Innern ein zweigeschossiger Säulengang. Zur ursprünglichen Ausstattung wurden Teile aus der alten Kirche übernommen, von denen leider nicht mehr allzuviel vorhanden sind. Heute gehört zur Ausstattung ein einfacher Altartisch mit darüber im Obergeschoss angebrachter Kanzel. Das von Albertine v. Junck gestiftete Altarbild ist nicht mehr vorhanden.
An der Nordwand befinden sich Reste des hölzernen Epitaphs des Adolf Friedrich I v. Waldow (+ 1717) und Eva Sofia von Wulffen (+ 1714) aus der alten Kirche. An den Seiten hängen Tafeln vom Stammbaum der Familie, darüber befindet sich im Obergeschoss die Patronatsloge.
Nach 1945 ausgeplündert, verfiel die Kirche zusehends, insbesondere nach 1975, als sie ungenutzt stand. Am 12. April 1998 erfolgte die Wiedereinweihung nach umfangreicher Sanierung, die auch Dank der Hilfe des Vereins Kultur und Kirche am Weg sowie der Familien v. Knebel und v. Waldow ermöglicht wurde. An den Wänden hängen heute wieder zwei Namenstafeln zum Gefallenengedenken der Befreiungskriege gegen Napoleon und zum Ersten Weltkrieg.
Der Friedhof der Gemeinde befindet sich in der Lindenallee. Hier steht eine moderne Trauerhalle. Auf dem Friedhof befindet sich eine Grabstätte der Grundbesitzerfamilie von Waldow.
Zur Zeit der Bodenreform und Enteignung waren die letzten Eigentümer des Gutes Dannenwalde Franz Hans August v. Waldow (1894-1961) mit seiner Ehefrau Charlotte geb. Bartels (1900-1985).

(Quelle: Informationstafel an und in der Kirche)

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