Dorfkirche Reinshagen (Gemeinde Lalendorf)

Die um 1270 mit dem Bau begonnene Backsteinkirche auf Granitsteinsockel ist ein stattlicher, dreischiffiger Hallenbau mit eingezogenem Chor. Das Langhaus hat drei kreuzrippengewölbte Joche von breiten Proportionen, im Chor zwei Kreuzrippengewölbe in der Breite des Mittelschiffs. Auf die Gewölbe weisen die Strebepfeiler an den Außenmauern hin.
Der mächtige, von einem Zeltdach abgeschlossene Westturm wirkt durch seine schriffsbreiten Anbauten als ob er in das Schiff eingefügt wurde, wodurch die Kirche ein gedrungenes Aussehen erhält. Die gotischen Stufenportale an West- und Südseite sind mit weinrankenförmigen Schmuckornamenten belegt. Das Portal der Laienpforte auf der Südseite sitzt in einer Wandvorlage. In der Traufe umläuft das Schiff ein Spitzbogenfries. Der Ostgiebel des Schiffes zeigt aufsteigende Spitzbogenblenden.
Der Chor besticht durch seine schlichte regelmäßige Form. Die hohen und dadurch schlank wirkenden Spitzbogenfenster verdeutlichen den sakralen Bau. Der Giebel ist mit eingelassenen Putzblenden und einem Bogenfries verziert. Auf der Nordseite des Chors ist eine Sakristei angebaut.
Der Innenraum wirkt durch die weiß getünchten Gewölbe im Schiff sehr hell und weit. Die Rippen der Chorgewölbe sind blau-rot bemalt und sollen die Farbgebung des Mittelalters wiedergeben.
Die sehr schlichte Ausstattung fokussiert den Blick des Eintretenden auf den zentralen Punkt: Ein Schnitzaltar aus dem Ende des 15. Jahrhundert mit einer Kreuzigungsszene im Mittelteil und flankierenden Apostel- und Heiligenfiguren (u.a. Georg, Christopherus).
Die Kanzel von 1586 mit Wappenschmuck der Fam. Oldenburg ist ein Werk der Renaissance. Ein neugotischer achteckiger Taufstein aus Industriestein passt in seiner Schlichtheit zu dem einfachen Chor- und Bankgestühl. Die Ausstattung wird komplettiert von der barocken Orgel, 1786 von Paul Schmidt geschaffen.
Auf dem umliegenden Friedhof steht auf der Südseite der Kirche das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

weiterführende Informationen:

ev.-luth. Pfarrgemeinde Reinshagen

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Güstrow, Buch, Zerniner Beschäftigungsinitiative (ZEBI) e.V., Edition Temmen, 1997

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