Dorfkirche Groß Eichsen (Gemeinde Mühlen Eichsen)
ehem. Kirche des Johanniter-Klosters

Groß Eichsen wurde Ende des 13. Jahrunderts Sitz einer Priorei der Johanniter von Werben. 1283 hatte der Orden das Patronat über die hier stehende Kirche und auch über die Kirche im benachbarten Mühlen Eichsen erhalten. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde der heutige Kirchbau errichtet, ein hoher langgestreckter Backsteinbau mit dreiseitigem Ostschluss. Der mächtige längsrechteckige Westturm wurde später angebaut, ebenso die Anbauten, von denen der nördliche die Abmessungen eines Querhauses hat.
Die Kirche diente einige Jahre auch als Wallfahrtsziel. Während der Einführung der Reformation in Mecklenburg wurde die Priorei aufgelöst.
1867 fand eine grundlegende Renovierung des Innenraums statt, dabei wurde auch das Tonnengewölbe eingebaut.
Ältestes Ausstattungsstück ist eine Tauffünte aus Granit aus dem 13. Jahrhundert. Ein Triumphkreuz stammt aus dem 15. Jahrhundert. Aus dem Barock stammen Kanzel (1680), Orgelprospekt (1691) und der Altaraufsatz (1698), der von den Patronatsfamilien v.Plessen und v.Stralendorf gestiftet wurde und 1999 durch Restaurierung wieder in den Originalzustand versetzt wurde.
Eine besondere Kostbarkeit der Kirche stellt die Hantelmann-Orgel aus dem Jahr 1723 dar. Sie ist eine der wenigen in Mecklenburger Dorfkirchen erhalten gebliebenen Barockorgeln.
An den Außenmauern der Südseite liegen Grabplatten der Gutsherren auf Schönfeld von der Familie von Leers. Im Osten der Kirche steht ein mittlerweile verwüstetes Erbbegräbnis. Im Westen des Kirchhofes erstreckt sich ein kleiner Friedhof.

Quellen:
Dorfkirchen in Mecklenburg, Buch, Horst Ende, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 1975
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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