Dorfkirche Kirch Grubenhagen (Gemeinde Vollrathsruhe)
St. Johannes
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Die Dorfkirche in Grubenhagen ist dem Heiligen Johannes geweiht und als spätromanische Wehrkirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts besonders eindrucksvoll. Bereits 1243 fand eine erste urkundliche Erwähnung eines Ritters Grube auf Grubenhagen statt. Der stattliche, rechteckige und 44 m lange Bau aus gequaderten Feldsteinen besitzt einen eingezogenen rechteckigen Chor und ist mit Kreuzrippengewölbe ausgestattet. Der mächtige Westturm wurde nur wenig später angefügt und als Gerichtsbarkeit mit Nord- und Südportal versehen. 1340 wurde der Ort von Ludolf Moltzan erworben. Dietrich v. Moltzan führt evangelische Geistliche noch vor der Reformation ein. Durch Carl v. Maltzahn erfolgte 1861 ein Umbau und die unterkellerte Apsis wurde angefügt, die verschlossene Gruft enthält 40 Särge, die romanischen Schlitzfenster wurden zugemauert. Das Schiff ist im Innern mit einem Holzgewölbe im Stil der englischen Gusseisenarchitektur ausgestattet. Zwei große Epitaphien sowie Grabplatten für das Ehepaar U. und B. von Maltzahn dazu weitere für die Familien v. Schulenburg und v. Berge und drei Pastorenbilder gehören ebenso zur reichhaltigen Ausstattung wie die geschnitzte Kanzel vom bedeutsamen Rostocker Meister J. Veregge aus dem Jahre 1707. Der neugotische Altar zeigt ein Kreuzigungsbildnis. Die Nordwandempore ist mit Allianzwappen von Maltzahn mit derer v. Pilsak und v. Bülow versehen. Zwei Wappenscheiben in den Fenstern der Apsis erinnern an den Patron Carl von Maltzahn und seine Frau (v.Treuenfels) zu Zeiten des Umbaus 1861. Die Fenster im Chor zeigen Glasmalereien in Grisaille-Technik. Zwei Wappenschilde zeigen die Vermählung des Vollrath Levin und Levin Joachim von Moltzahn an. Interessant beim zweiten ist die Zugewandheit der Maltzahnschen Wappentiere zum Wappentier der Ehefrau. Der schlichte achteckige Taufstein wurde in die Stufen des Altarraums eingelassen. Auf der westempore steht die Lütkemüller-Orgel aus dem Jahr 1860 (Restaurierung 2009). Im Jahr 1961 erhielt die Kirche ein neues Geläut aus drei Glocken. Im Turmraum steht ein Gedenkstein für den Freiherrn Carl Hans Friedrich von Maltzahn. Wegen seines Ehebruchs nahm sich seine Gattin Freifrau Caroline von Maltzahn geb. von Bilfinger am 20. August 1855 das Leben. Ihr Gedenkstein befindet sich auf dem Kirchhof. Auf dem umliegenden Friedhof befinden sich zudem mehrere Grabstätten der Familie v. Maltzahn. Im Nordosten kann der Friedhof über ein reich verziertes Friedhofsportal betreten werden. Zudem finden sich auch mehrere Grabstätten von in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs gefallenen Soldaten bzw. anderweitig ums Leben gekommenen Männern. Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs steht vor der Kirche auf der Südseite. (Quelle: Informationstafel)
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