Dorfkirche Pütte (Gemeinde Pantelitz)

Mit dem Bau der Pütter Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts begonnen. Sie ist als dreischiffige Hallenkirche mit einem einjochigen Chor errichtet. Der Turm auf Feldsteinfundament mit kurzer Bischofsmütze wurde im 15. Jahrhundert im Westen angefügt. Aufgrund der geographischen Lage an den Moorwiesen zwischen Pütter- und Borgwallsee war der Ort Pütte im Laufe der Jahrhunderte militärisch von Interesse und als Rückzug- und Quartierplatz beliebt. Dies jedoch hatte auch Folgen für die Kirche, die in solchen Fällen zum Pulver- und Lebensmittelmagazin umgestaltet wurde, wodurch sie regelmäßig Schaden nahm. Den größten Schaden trug sie nach der napoleonischen Besatzung davon, da sie in dieser Zeit als Backhaus fungierte und das hölzerne Inventar verheizt worden war. So kam 1866 die geschlossene neugotische Ausstattung mit einem Kanzelaltar in die Kirche und in die Mittel- und Seitenschiffe wurden Kreuzrippengewölbe eingezogen. Außerdem ließ sich die Gemeinde 1828 von C.A. Buchholz in Berlin eine Orgel bauen. Von den älteren Ausstattungsstücken sind die erste Altarplatte (13. Jh.), der Taufstein (14. Jh.), zwei Grabplatten der Familie Mörder (Pavel und Gothan, 14. Jh.) sowie eine barocke Pastorentafel (1720) erhalten. Im südl. Seitenschiff ist ein Fragment eines Abendmahlsfreskos aus dem 14. Jahrhundert zu finden.
Auf dem Friedhof, der die Kirche umgibt, liegt die Grabstätte der Schwester von Ernst Moritz Arndt, Charlotte Dorothea (genannt: Gottesgab, 1787-1855) und ihres Mannes Karl Rassow. Unweit davon liegt der Großneffe von Caspar David Friedrich, Professor Gustav Pflugradt. Er war ein romantischer Maler, der für die Zeitschrift „Die Gartenlaube“ in Berlin illustrierte und hier in Vorpommern Landschaften malte.
Im Südosten der Kirche steht ein Kriegerdenkmal. Im Innenraum hängt zudem noch eine Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen, eine weitere Tafel erinnert an die Toten des Krieges 1870/71.

weiterführende Informationen:

Ev.-luth. Kirchengemeinde Pütte-Niepars

Quellen:
Von Der Recknitz Bis Zum Strelasund - Offene Kirchen I, Broschüre, Jana Olschewski, Thomas Helms, Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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