Dorfkirche Retgendorf (Gemeinde Dobin am See)

Der spätgotische Backsteinbau mit einem zweijochigen Schiff auf einem hohen, bis an die Fensterbänke reichenden Sockel und einem einjochigen, schiffsbreiten Chor mit einer weit heruntergezogenen Südsakristei sowie dem Untergeschoss des mächtigen Westturmes wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Das Turmobergeschoss mit der Glockenstube wurde später aufgesetzt und mit einem Walmdach abgeschlossen. Von den einstmals vorhandenen drei Glocken ist nur noch eine Eisenhartgussglocke vorhanden, die 1939 bei Schilling und Söhne in Apolda gegossen wurde.
Das Kirchenschiff wird durch, an der Westecke diagonal gestellte, getreppte Strebepfeiler gegliedert.
Auf der Nord- und Westseite befinden sich spitzbogige Stufenportale, die Priesterpforte auf der Chorsüdseite wurde zugesetzt.
Chor und Langhaus sind mit Kreuzrippengewölben verschlossen.
Das älteste Ausstattungsstück der Kirche ist eine Granitfünte aus dem 13. Jahrhundert.
Aus der Entstehungszeit der Kirche stammt der geschnitzte Flügelaltar. Aus gotischer Zeit stammen auch die Figur des kreuztragenden Christus (1.H.15.Jh.) und das Triumphkreuz (E.15.Jh.). Das Altarbild eines vorherigen Altaraufsatzes wurde an der Seitenwand aufgestellt.
Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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