Dorfkirche Sassen

Der Baubeginn der rechteckigen, turmlosen Feldsteinkirche mit Backsteinelementen datiert auf das Ende des 13. Jahrhunderts, wohl um 1270/80.
Die mehrfach gestuften Portale und Fensterleibungen mit den glasierten Steinen am Chor deuten auf eine große Bedeutung der Kirche im Mittelalter hin. Der Ostgiebel ist mit einer fünfteiligen Staffelblende aus Backstein geschmückt.
Nachträglich angebrachte Strebepfeiler am Übergang vom Chor zum Schiff lassen eine Unterbrechung beim Kirchbau und eine Störung in der Baustatik vermuten. Das Schiff in Chorbreite ist ein Backsteinbau auf einem Granitsteinsockel und wurde wohl erst im 15. Jahrhundert errichtet. Unter der Traufe verläuft ein durchbrochener Formsteinfries. Die dreibahnigen Fenster sind mit wulstigen Pfosten und reichen Gewänden ausgestattet. Der Westgiebel mit Maßwerk-Blendenschmuck weist diagonal gestellte getreppte Strebepfeiler auf. Das gestufte Westportal liegt in einer rechteckigen Wandvorlage, daneben ragt ein achteckiger Treppenturm aus der Westwand.
Das Stufenportal auf der Nordseite wurde zugesetzt.
Der Innenraum ist flachgedeckt. Die mit breiten Mauervorlagen vorbereiteten Gewölbe im Chor wurden ursprünglich wohl ausgeführt. Im Innern finden sich restaurierte mittelalterliche Ausmalungen. Zur Ausstattung gehört u.a. ein neugotischer Altaraufsatz, eine Taufe aus gotländischem Kalkstein (um 1300) und eine Mehmelorgel von 1885 auf der Westempore (um 1700) . Die Fenster zeigen eine komplette Glasmalereiausstattung von Ferdinand Müller, Quedlinburg, geschaffen wohl zu Ende des 19. Jahrhunderts. Im Ostfenster ist Christus als Guter Hirte zwischen den Brustbildern der Apostel Petrus und Paulus zu sehen; in den übrigen Fenstern Ornamentmuster mit Blüten- und Blattwerk sowie Weinstöcke.
Zur turmlosen Kirche gehört ein freistehender Glockenstuhl mit einer Bronze-Glocke von 1479.
Der Kirchhof mit Friedhof ist von einer Feldsteintrockenmauer umgeben.
Das Kriegerdenkmal steht hinter der Kirche auf einem kleinen Platz.

weiterführende Informationen:

Evangelisches Pfarramt Gülzowshof
Dorfstraße 49
17121 Düvier OT Gülzowshof

Quellen:
Vom Greifswalder Bodden bis zur Peene - Offene Kirchen II, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

powered by webEdition CMS