Dorfkirche Wittenförden

Bereits 1217 wurden durch das Schweriner Domkapitel der Kirchhof und eine Kirche in Wittenförden, sechs Kilometer westlich von Schwerin liegend, errichtet.
Der heutige neugotische Ziegelbau entstand nach Entwürfen von Baurat Theodor Krüger in den Jahren 1853-1855.
Der schlanke Westturm hat inzwischen an Höhe verloren, da er bereits zweimal (zuletzt am 19.06.1969) durch Blitzschlag beschädigt wurde. Den spitzen Helm trägt er seit August 1999. Die Glocke von 1473 wurde aus dem Vorgängerbau übernommen.
Während die polygonale Chorapsis ein Gewölbe besitzt, ist das Langhaus mit einer flachen Bretterdecke geschlossen. Ende der 1960er Jahre wurde der wesentliche Teil der ursprünglich freitragenden Holzdecke abgetrennt und das Kircheninnere umgebaut. Neben einer Winterkirche und einem Gemeinderaum entstand auch eine Wohnung für den Pastor. Von der Größe der ursprünglichen Kirche gewinnt man einen imposanten Eindruck, wenn man die Westempore hinaufsteigt und auf die Apsis schaut. Der Triumphbogen zeigt eine schöne Weinlaubranken-Malerei.
Die bauzeitlich neugotische Innenausstattung verschwand größtenteils bei der Erneuerung. Das Altarbild mit einer Kreuzigungsdarstellung wurde an der südöstlichen Wand aufgehängt. Die achteckige Taufe steht im Altarraum. Ein einfacher Holztisch dient als Altar. Die Gemeinde nimmt auf Stühlen Platz. Für die Musik sorgt ein modernes Harmonium. Im Eingangsbereich des Nordportals hängen zwei Gedenktafeln für die Gefallenen der Kriege 1870/71 und 1914-1918.
Vor der Kirche steht das Kriegerdenkmal mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder. Der Kirchhof ist begrünt. Das Pfarrhaus befindet sich heute in der alten Schule einige Meter in östliche Richtung an der Alten Dorfstraße. Gegenüber befindet sich der Friedhof der Gemeinde. Das Grab von Pastor Klingenberg erinnert auch an seine drei Söhne, die innerhalb von vier Wochen zu Beginn des Krieges 1914 gefallen sind.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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