Dorfkirche Consrade (Gemeinde Plate)

Seit 1260 gehörte das Dorf zum holsteinischen Kloster Reinfeld.
Nach der Reformation gingen die Rechte des Klosters auf den dänischen König über.
1606 wurde das Klosterdorf in ein Domanialdorf umgewandelt, das es bis 1900 blieb. Der Fachwerkbau aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit dreiseitigem Ostschluss und weit heruntergezogener Südsakristei wird in einem Visitationsprotokoll von 1534 erstmals als Filiale der Plater Kirche erwähnt. Eine Sakramentsnische gibt Zeugnis von einer kurzen vorreformatorischen Nutzung der Kirche.
1831 wurde die Kirche umfangreich renoviert.
Der Innenraum ist mit einer flachen Holzdecke geschlossen.
Die Ausstattung stammt z.T. aus der Zeit der letzten Instandsetzung um 1967 und ist modern gehalten. Der Altar wurde in Material und Farbton der mittelalterlichen Tauffünte angepasst und von Friedrich Press aus rotem Meißener Granit geschaffen. Von dem Dresdner Künstler stammen auch das bronzene Kruzifix und die vier freistehenden Altarleuchter. Die Tauffünte wurde 1920 bei der Neuaufstellung mit einem Granitwürfel versehen. An der Chorwand sind zwei Schnitzfiguren angebracht. Vermutlich aus einem Schnitzaltar aus der Zeit um 1500 stammend, zeigen sie Maria mit dem Kinde als sogenannte Mondsichelmadonna und Johannes mit dem Giftbecher.
Die einfache Kanzel stammt aus späterer Zeit, wohl aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, so wie auch das Kruzifix über der Kanzel.
1900 wurde die Westempore mit einer Orgel von Marcus Runge eingebaut.
Vor der Kirche steht ein zweijochiger hölzerner Glockenstuhl. Die spätmittelalterliche Bronzeglocke zeigt Ritz- und Gießerzeichen, u.a. die Szene der Verkündigung Mariens durch den Erzengel Gabriel. Eine zweite Glocke musste 1917 zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Statt ihrer hängt seit 2017 eine neue Bronzeglocke im Joch. Sie wurde bei A. Bachert in Karlsruhe gegossen.
Die Fachwerkkapelle ist von einem Friedhof umgeben. Im Jahr 1900 verstarb der Oberkammerherr Freiherr von Stenglin. Seine Beerdigung fand in Anwesenheit des Herzogs Heinrich von Mecklenburg hier auf dem Friedhof statt. Die Familiengrabstätte befindet sich nordöstlich der Kirche. Eine eiserne Tafel erinnert an Felix Baron von Stenglin, der 1842 mit erst 22 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in seinem Elternhaus verstarb. Die Tafel wurde von Großherzog Friedrich Franz und dem Offizierskorps des Garde-Grenadier-Regiments gestiftet, da der Baron in dieser Einheit als Second Lieutenant diente.
Auf dem Friedhof steht das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, erweitert um eine Gedenktafel für die Toten des Zweiten Weltkriegs.
Der Friedhof ist von einer Feldsteintrockenmauer umgeben.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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