Dorfkirche Rittermannshagen (Gemeinde Faulenrost)

Die Dorfkirche Rittermannshagen ist ein turmloser Backsteinbau mit eingezogenem Rechteckchor auf Granitquadersockel. Nach den äußeren Merkmalen lässt sich ihre Entstehung in das 14./15. Jahrhundert datieren.
Auffällig ist der aufwendig gestaltete Ostgiebel mit aufgelegtem Blendenkreuz und rundbogigen Zwillingsblenden. Die angefügten massiven Stützpfeiler mit sakramentalen Nischen lassen auf eine Bedeutung als regionale Wallfahrtskirche schließen. Im Traufband umläuft den Chor ein Zahnfries. Die Fenster wirken nachträglich vergrößert. Eine ebenfalls über Granitsteinquader errichtete Sakristei mit Staffelblende schließt sich auf der Nordseite an. Hier befindet sich auch ein spätgotisches Stufenportal mit glasierten Rundstäben, was für ein Nordportal schon bemerkenswert ist, da ähnlich geschmückte Portale für Priester- und Laienpforte auf der Südseite fehlen. Die Zeichnungen am Mauerwerk über dem Portal lassen zudem auf ein zugesetztes Fenster schließen. Vielleicht handelt es sich somit um die eigentliche Priesterpforte. Große bauzeitliche Portale an Süd- und Nordseite des Schiffs wurden wohl bei der Umgestaltung der Fenster zugesetzt, davon zeugen die Unterbrechungen im Granitsockel des Fundaments.
Der Trauffries am Schiff ist weniger schmuckvoll. Der Westgiebel wurde als Stufengiebel modern mit Backstein gestaltet. Hinter der obersten Giebelstufe befindet sich eine kleine Glockenstube mit Schallluke.
Der Chor ist mit einem hohen Rippengewölbe geschlossen. Chor und Schiff sind durch einen engen spitzbogigen Triumphbogen getrennt. Große Bögen an den Schiffswänden lassen darauf schließen, dass auch hier eine Einwölbung vorgesehen war, aber nicht zur Ausführung gekommen ist. Heute schließt das Schiff eine zeltförmige Holzkonstruktion.
Die Ausstattung ist außergewöhnlich schlicht, was auf Plünderung, Zerstörung oder Brand der Kirche hindeutet. Auf dem einfachen Altar steht ein mittelalterliches Triumphkreuz und auf einem seitlich angebrachten Regalbrett vier mittelalterliche Schnitzfiguren. Dies sind die ältesten Stücke in der Kirche. Ein neugotisches Altarbild mit dem gekreuzigten Jesus wurde an der Nordostwand des Schiffs angebracht. Auf der anderen Seite steht die schlichte hölzerne Kanzel, davor eine schmucklose achteckige Taufe aus Holz.
Auf der Westempore steht eine Orgel des Hof-Orgelbauers Carl Börger aus Rostock-Gehlsdorf. Das Instrument wurde 1902 von Paul Burchard aus Rötz bei Malchow im Gedenken an seine Schwester Ina Werner geb. Burchard gestiftet.
An die Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert eine Gedenktafel.
Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs steht vor der Kirche auf dem die Kirche umgebenden Friedhof.
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