Dorfkirche Beidendorf (Gemeinde Bobitz)
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1230 wurde der Backsteinbau mit dem Chor und der Nordsakristei, die beide über einem kräftigen Feldsteinquadersockel errichtet wurden, begonnen. Der gegen das Schiff deutlich eingezogene Chor zeigt mit Zierfries und Ecklisenen noch romanische Formen. Die Fertigstellung des Langhauses und der südlichen Vorhalle erfolgte im 14. Jahrhundert, nun schon mit klarem gotischen Einfluss. Im 15. Jahrhundert wurde der Westturm mit schindelgedeckter "Bischofsmütze" angefügt. Im zweijochigen Glockenstuhl der Glockenstube hängt nur noch eine Bronzeglocke mit Inschrift (umgegossen in Wismar). Schiff und Chor werden von Kreuzrippengewölben überspannt, auch die Nordsakristei besitzt ein Gewölbe. Das Schiff öffnet sich in West und Ost über kräftige Triumphbögen zu Chor und Turm. Zur neugotischen Ausstattung gehören ein Kanzelaltar mit Galerie, Chor- und Gemeindegestühl und die Emporen auf schlanken Säulen. Die Orgel mit dreiteiligem Prospekt wurde von Friedrich Friese (Friese III) 1865 gebaut. Unter der Orgel ist eine Winterkirche eingerichtet. An der Chornordwand hängt eine große Gedenktafel für die im Weltkrieg 1914-1918 Gefallenen aus den zum Kirchspiel gehörenden Ortschaften. An der Südwand steht ein alter eiserner Ofen. Die hölzerne Taufe ist eine moderne Arbeit. In den beiden Chorfenstern der Nordseite sitzen je zwei Buntglas-Medaillons mit Ansichten der vier Evangelisten. Das große Südfenster im Chor zeigt in Glasmalerei eine Darstellung der Verklärung Jesu auf dem Berg mit Mose und Elija (Ev. Markus 9,2-10). Im Nordosten der Kirche schließt sich der Friedhof an, der von einer Feldsteintrockenmauer umgeben ist. Neben dem in rotem Backstein gehaltenen Familienbegräbnis Fratzscher finden sich dort auch die Grabstätten der Familie von Brandenstein auf Niendorf, Joachim Freiherr v.Brandenstein war u.a. Mecklenburgischer Ministerpräsident in der Weimarer Republik sowie eine Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkriegs.
Quellen: |
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