Dorfkirche Altefähr
St. Nikolai

1240 hatte Fürst Wizlaw I. das Gebiet an Stralsund abgetreten und bis ins 17. Jahrhundert gehörte das Kirchdorf zur Hansestadt. Um 1325 hatten die Stralsunder hier eine Kapelle bauen lassen. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts entschloss man sich, eine Backsteinkirche mit vierjochigem Schiff und zweijochigem erhöhten Chor zu errichten.
Der markante Turm mit hölzerner Glockenstube und achteckiger Haube wurde 1692 verändert, stürzte 1803 nach einem Sturmschaden ein und erhielt 1913 seine heutige Gestalt, er ist im Untergeschoss eingewölbt. Aus der Zeit um 1913 stammt auch die heutige Ausmalung der Kirche, wobei mittelalterliche Wandmalereien freigelegt wurden.
Schiff und Chor waren ursprünglich flachgedeckt. 1737 erhielt das Schiff ein Tonnengewölbe und der Chor die abgehängte Balkendecke.
Zur Ausstattung gehören eine Renaissance-Kanzel von 1667, der barocke Altar aus der Stralsunder Werkstatt von Michel Müller (1746), die Grüneberg-Orgel von 1913, ebenso das Kastengestühl. Der älteste Besitz ist die mittelalterliche Tauffünte aus schwedischem Kalkstein mit Rundbogenarkaden an der Kuppa aus dem 14. Jahrhundert. An die maritime Tradition des Fährortes erinnern vier Votivschiffe.
Im Turm hängen zwei Glocken; die Bronzeglocke wurde 1695 bei Hans Thurmann in Stralsund gegossen.
Die Kirche wird von einem Friedhof umgeben. Ein neuer Friedhof mit kleiner Trauerhalle befindet sich am Ortseingang. Außerhalb des Kirchhofes steht am nordwestlichen Rand das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Quellen:
Dorfkirchen Landeskirche Greifswald, Buch, Norbert Buske, Gerd Baier, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 1984, 1987 2. Auflage
Gottes Häuser Dorf- und Stadtkirchen auf Rügen und in Stralsund, Broschüre, Tourismuszentrale Rügen GmbH, ruegen-druck Putbus,

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