Dorfkirche Sehlen

Die neugotische Backsteinkirche wurde in den Jahren 1866-1868 auf einer kleinen Anhöhe errichtet. Das saalähnliche Kirchenschiff besitzt eine hölzerne Deckenkonstruktion, die der Form des Satteldaches folgt. Die polygonale Chorapsis mit den getreppten Strebepfeilern ist gewölbt. Im Westen ist ein sehr schlanker, quadratischer Turm angefügt. Das Schiff ruht auf einem Granitsteinsockel, auffallend sind die zwei Reihen von spitzbogigen Fenstern. Die unter Reihe sind kleine, einfache Fenster, die Reihe oberhalb der im Innenraum umlaufenden Emporen besteht aus zweibahnigen Fenstern mit Scheitelring, die zudem noch spitzbogig übergiebelt sind. Die bauzeitliche Innenausstattung ist sehr schlicht. Ein gemauerter Altar, der achteckige Kanzelkorb auf hohem Fuß, eine hölzerne Taufe und das Gemeinde- und Emporengestühl zeigt neugotische Formen. Mitte der 1970er Jahre drohte die Kirche zu verfallen. Erst nach 1990 konnten Renovierungsarbeiten in Angriff genommen und die zwischenzeitlich ausgelagerte Orgel wieder installiert werden. Auf dem Kirchhof befinden sich noch wenige ältere Grabstätten. Vor der Kirche steht im Westen ein spitzbogiges Backsteinportal und in der Südwestecke befindet sich ein Tor mit drei Backsteinpfeilern. Im Norden schließt sich der neue Friedhof an. Dort steht auch das Kriegerdenkmal mit Namenstafel der Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen auf Rügen und Hiddensee, Buch, Jürgen Schulz, Edition Temmen, 2006

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