Dorfkirche Meesiger
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Beim Meesiger Kirchbau ist der spätgotische Turm wohl der älteste Teil, er zeigt den typischen Charakter einer Wehrkirche, wurde aber in den Jahren ebenfalls mehrfach verändert und renoviert. Er trägt zudem einen neobarocken Spitzhelm. In der Glockenstube hängen zwei Glocken, eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1612 und eine Eisenhartgussglocke von 1963. Der rechteckige Putzbau mit dem geraden Chorabschluss, einem Ostgiebel aus Fachwerk und den mächtigen Strebepfeilern stammt aus dem 17.Jh. (um 1650) und enthält als Baumaterial wohl Feldsteine eines Vorgängerbaus. Der Innenraum ist mit einer Holzbalkendecke überspannt. Ein Altaraufsatz aus der Spät-Renaissance (um 1700), eine Kanzel (um 1650) mit gemalten Evangelisten-Darstellungen und das Gestühl gehören zur Innenausstattung. Der Altaraufsatz zeigt im Mittelteil eine gemalte Kreuzigungsgruppe mit vollplastischem Kruzifix und Korpus, flankiert von umrankten Säulen mit Cherub-Köpfen und darüber zwei auffliegende Engel mit Wappenschild. In der Bekrönung steht der auferstandene Christus als Sieger, flankiert von zwei liegenden Engeln, die einen Lorbeerkranz reichen. Die Predella zeigt ein Relief mit Abendmahlsszene. An den Seiten reichhaltiger Akanthusschmuck, links eine weibliche, rechts eine männliche vollplastische Figurendarstellung. Die Rückwand nennt uns das Jahr 1892 für die Renovierung des Altares. Die Kanzel zeigt in den Korbfeldern die vier Evangelisten, am Aufgang die Apostel Andreas und Paulus und in der Tür den Hl. Petrus sowie ein Spruchfeld. Unter dem Schalldeckel an der Rückwand verweist das Buch auf das Wort Gottes. Der Kanzel angeschlossen ist das Predigergestühl. Im Altarraum befinden sich ebenfalls ein bronzenes Taufbecken und ein Altar-Kruzifix. Im westlichen Teil ist ein Raum durch eine Glastür vom Schiff abgetrennt und als Winterkirche und Gemeinderaum eingerichtet worden, nachdem die Westempore abgerissen wurde. Die Brüstungsbilder der Empore wurden an der Südwand aufgehängt und zeigen geistliche Metaphern. Da Meesiger immer ein reines Bauerndorf war, gibt es keine Patronatslogen, -emporen oder -wappen. In der Winterkirche steht die um 1968 erbaute kleine Orgel der Firma Jehmlich aus Dresden. Durch die geöffneten Glasfenster reicht ihr Klang auch bis in den Gottesdienstraum, zumal sie 2010 restauriert und gestimmt wurde. Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben, der auch heute noch der Gemeinde als Begräbnisstätte dient. Im Ort steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. (weitere Quelle: Informationsblatt in der Kirche) |
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