Kapelle Glowe

Das Fischerdorf wurde 1314 erstmals urkundlich erwähnt. Die geistliche Betreuung der kleinen Siedlung übernahm von alters her der Pastor von Bobbin und das noch bis 1980. Durch die Entwicklung Glowes zu einem beliebten Badeort wurde die Forderung nach einer eigenen Kirche immer lauter. In den Jahren 1981/82 wurde das Vorhaben dann realisiert.
Dem schlichten Charakter eines typischen Fischerdorfes entsprechend entstand nach Plänen des Architekten H. Henke ein Ensemble von so genannten Finnhütten bzw. Nurdachhäusern, flankiert von einem freistehenden Glockenturm mit drei übereinander angeordneten Glocken. Während eine Finnhütte als Gottesdienstraum fungiert, bietet die zweite Platz für Wohnung und Gemeindeleben. Der Innenraum der Kapelle versprüht durch seine Holzausstattung einen warmen und Geborgenheit vermittelnden Charme. Die Gemeinde nimmt Platz auf Polsterstühlen mit Blick auf den schlichten Altartisch. An der aus Klinker gemauerten Wand hängt ein Kruzifix und steht auf einem kleinen Sockel eine Schnitzfigur. An der Brüstung der über dem Eingang angebrachten Empore ist eine kleine Orgel angebracht. Der Lichteinfall in den Kapellenraum wird durch die verglasten Giebelseiten bzw. durch schmale Seitenlichter im Altarraum gewährleistet, so dass der Raum verhältnismäßig dunkel, aber gemütlich wirkt.
Einen Friedhof hat der Ort selbst nicht, die Gemeinde hat aber einen bei der Mutterkirche in Bobbin. Gegenüber dem Kirchplatz, auf der anderen Straßenseite befindet sich das Kriegerdenkmal mit Namenstafel der Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus der Gemeinde Glowe.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen auf Rügen und Hiddensee, Buch, Jürgen Schulz, Edition Temmen, 2006
Gottes Häuser Dorf- und Stadtkirchen auf Rügen und in Stralsund, Broschüre, Tourismuszentrale Rügen GmbH, ruegen-druck Putbus,

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