Dorfkirche Kittendorf
|
|||||
Der zweischiffige Feldsteinbau stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhundert und besitzt einen eingezogenen, quadratischen Chor aus sauber geschichteten, gequaderten Feldsteinen. Der mächtige quadratische, in seinen Oberteilen aus Ziegeln errichtete Westturm wurde erst im 15. Jahrhundert angefügt. Er trägt einen schiefergedeckten Spitzhelm. Das Westportal wurde später vorgesetzt. Im Turm hängt eine der ältesten Glocken Mecklenburgs aus dem Jahre 1288. Auf ihrem Mantel ist der weitverbreitete Glockenspruch "O REX GLORIE VENI CVM PACE" zu lesen, dazu die Jahreszahl. Schiff und Chor sind kreuzrippengewölbt. Das Schiff wird durch einen starken Mittelpfeiler beherrscht, von dem die vier kleinen Kreuzgewölbe ausgehen. Alle Portale und Fenster sind aus Backstein gebildet. Der Ostgiebel ist durch Putzblenden reichhaltig gestaltet, ein großes aufgesetztes Mauerkreuz vor vertieftem Grund hebt den Giebel hervor. Das Ostfenster mit Dreifenstergruppe wurde umgestaltet. Der Übergang vom Chor zum Schiff wird durch Staffelblenden gestaltet. Zur Innenausstattung gehört ein großer hölzerner Altaraufbau aus dem Jahre 1603 in derben Renaissanceformen. In den architektonischen Aufbau sind mehrere Reliefs mit Szenen aus dem Leben Jesu eingefügt (Geburt, Taufe, Auferstehung), in der Predella ist das Abendmahl und zentral ist eine Kreuzigungsgruppe dargestellt, wobei das Kreuz mit Korpus vollplastisch gearbeitet ist. An den Flanken werden die Evangelisten gezeigt, die Bekrönung zeigt Christus neben Gott Vater, darüber ein Maltzahnsches Wappen. Weitere Stifterwappen v.Sparren und v.Bredow (Ramin?) sind rechts sichtbar. An der südlichen Triumphbogenleibung ist die Kanzel aufgestellt, ein 1597 geschaffenes Werk mit gemalten Darstellungen der Evangelisten und des Salvator mundi in den Feldern des Kanzelkorbes. Die gutsherrschaftliche Empore im Chor entstand ebenfalls um 1600. Sie ist überaus reich mit Beschlagwerkornamentik überzogen, neben zahlreichen Wappen (v.Maltzahn, v.Oertzen, v.Schulenburg, v.Rammin u.a.)finden sich Darstellungen der Tugenden. Ein älterer Epitaph, ein mit Engeln bemaltes Holzschild und ein Taufstein aus Massenproduktion des 19. Jahrhundert runden die Ausstattung ab. Fünf Wappenscheiben von 1608 und eine Glasmalerei aus dem 19.Jh. sind im Südfenster des Chores eingearbeitet. Auf dem Friedhof befindet sich das Begräbnis v.Oertzen 1751-1945. |
|||||