Dorfkirche Vanselow (Gemeinde Siedenbrünzow)

Familiengrabstätte v. Maltzahn

Die neuzeitliche Familiengeschichte unterscheidet für die Maltza(h)ns knapp 60 Stämme, Linien, Äste, Unteräste, Zweige und Häuser, letztere teilweise in älteren und jüngeren Stammfolgen unter demselben Namen.

MALTZAHN oder MALTZAN, in älterer Zeit MOLZAHN, ist der Name eines uradeligen Geschlechts aus Mecklenburg und Vorpommern, das im Jahr 1194 im Bistum Ratzeburg erstmals urkundlich erscheint und dessen Stammreihe gesichert mit Ludolf Moltzan beginnt, der als Zeuge der mecklenburgischen Herzöge und Fürsten von Werle in den Jahren 1256 bis 1283 genannt wird und wohl ein Nachfahre des Johannes de Multzyan war, der Burgmann in Gadebusch war und nach der Eroberung der Vogteiburg zu Kummerow 1230 dort als Vogt eingesetzt wurde. Die MOLTZANs blieben Vögte zu Kummerow bis 1320. Über weiteren Besitz, insbesondere auf Schorssow, spaltete sich die Familie ausgehend von den Brüdern Bernhard, Friedrich und Ulrich in verschiedene Stämme auf. Bernhards Sohn Ludolf (+ 1341) heiratete die Tochter des Henning von Winterfeld und erbte um 1330 die Burg Osten an der Tollense mit den Dörfern Schmarsow, Vanselow, Roidin und Teusin.
Ludolfs Söhne Bernhard (+1393), Heinrich und Ulrich teilten sich das Erbe. Bernhard und Heinrich zur Hälfte den Besitz von Osten, Heinrich und Ulrich je zur Hälfte den Besitz auf Grubenhagen. Heinrichs Nachkommen erhielten 1414 von den Fürsten von Werle die Vogtei Penzlin und 1428 von Kasimir V. von Pommern das Schloss Wolde mit Gütern, woraus sich der "Stamm Penzlin" entwickelte, der unter den Brüdern Lüdeke und Bernd seine Besitztümer rasch mehren konnte. Bernds Sohn, Joachim von Maltzan (1492-1556) änderte den Namen zu MALTZAN, er stand in höchsten diplomatischen Diensten und erwarb 1523 zusammen mit seinem Bruder Georg (1501-1562) die Standesherrschaft Wartenberg in Schlesien. 1530 erhob Kaiser Karl. V. auf dem Reichstag in Augsburg die Brüder Joachim von Maltzan, Herr von Wartenberg, Kaiserlicher Rat und Generalfeldhauptmann, und Georg von Maltzan, Herzoglich Mecklenburgischer Rat, in den böhmischen Freiherrnstand und wenig später als "Freiherrn zu Wartenberg und Penzlin" in den Reichsfreiherrnstand. Joachim begründete die Linie "Wartenberg-Militsch, Georg die Linie "Penzlin", die im Dreißigjährigen Krieg verarmte und 1775 ausstarb.

Der Erbherr von Vanselow und Leppin, Hans Gustav von Maltzahn (1764-1829), stammt aus der Linie Wartenberg-Militsch, einer seiner Nachkommen ist der preußische Politiker Hans Jaspar von Maltzahn (1869-1929).

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