Dorfkirche Zaschendorf (Gemeinde Kuhlen-Wendorf)

Die urkundliche Ersterwähnung liegt in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits eine Filialkirche zur Mutterkirche in Zittow. 1462 wurde die Familie Barner mit Merten Barner hier ansässig und verwaltete fast 200 Jahre das Dorf.
Die kleine Fachwerkkirche mit dreiseitigem Chorabschluss wurde wohl nach dem Dreißigjährigen Krieg als Notkirche errichtet. Ein Dachreiter mit Schallluken sitzt auf der Westseite des Dachfirstes. Über der zweiten Verriegelung sitzen wenige, kleine Fenster und lassen etwas Licht ins Innere. Eintritt erlangt man über ein niedriges Portal auf der Südseite.
Eine reich bemalte flache Holzdecke schließt den Innenraum. Besonderheiten in der Kirche sind der Schnitzaltar zur Verkündigung Mariens und zwei handgeschmiedete Altarleuchter aus dem 15. Jahrhundert, vermutlich noch aus der Vorgängerkirche. Das übrige Inventar ist eher modern.
Die Kirche wurde 1993 neu geweiht.
Nördlich der Kirche liegt ein kleiner Friedhof mit wenigen Grabstätten, eine moderne Trauerhalle steht im Westen der Kirche. An der Südwestecke der Kirche sind zwei Grabplatten aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts in die Erde gelassen.
Gegenüber der Kirche steht das barocke Torhaus, Einlass zum ehemaligen Gutshof. Das stattliche Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert ist in seiner Größe einmalig in Mecklenburg. Das ehemalige Herrenhaus wurde zerstört und bestand nur noch als Ruine. Es ist heute in Privatbesitz und wird wohl wieder aufgebaut.
(weitere Quelle: Informationstafel im Ort)

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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