Dorfkirche Diemitz (Stadt Mirow)
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Der Ort 'Dymec' wird 1237 erstmals urkundlich erwähnt. Eine Schenkungsurkunde hält die Schenkung der Bauerndörfer Lärz ('Lusitz'), Schwarz ('Zwertiz') und eben Diemitz an das Kloster Dobbertin fest. Eine Kapelle hat es bereits vor dem 30-jährigen Krieg gegeben. 1740 wird bei einem Brand das halbe Dorf und auch die Kapelle vernichtet. Der klassizierende rechteckige Backsteinbau wurde an ihrer Stelle 1764 errichtet und 1765 fertiggestellt, die heutige Putzfassade erhielt die Kirche 1970. Der Westturm ist in das Kirchenschiff eingezogen und mit einem gestuften Zeltdach verschlossen. Die Wetterfahne zeigt das Jahr 1764, in dem mit dem Bau der Kirche begonnen wurde. Den Bau veranlassten drei Klosterhauptleute des Klosters Dobbertin, wie ein Medaillon an der Patronatsloge zu sagen weiß. Die Herren von Vieregg, von Stralendorf und von der Osten waren auch für das Kirchspiel Lärz (errichtet 1724) und die Filiale in Schwarz (1767) zuständig, was eine gewisse Ähnlichkeit der drei Kirchen erklärt. Der Innenraum wird von einer hölzernen Tonnendecke überspannt, die mit Posaunenengeln bemalt wurde. Vermutlich vom selben Künstler geschaffen, zeigt sich bei der Deckenmalerei ebenfalls eine starke Ähnlichkeit zu der Kirche in Lärz. Ein spätbarocker Kanzelaltar mit Evangelisten-Figuren wird von den geschlossenen Logen der Patronatsherren und der Pastorenloge flankiert. Der Taufständer mit Becken und Deckel stammt von 1805 und ist lt. Aufschrift "ein Geschenk von Hansz Christoffel Lange". (Ein Taufengel fand sich verstaubt hinter der Orgel). Die Gemeinde nimmt auf einem schlichten Kastengestühl Platz. Auf der Westempore steht eine Orgel von 1897 mit schlichtem dreiteiligen Prospekt. Gemäß der Publikation des Meckl. Orgelmuseums soll sie aus der Werkstatt Schlag & Söhne in Schweidnitz/Schlesien stammen, es kann sich aber auch um ein Werk von GRÜNEBERG (Stettin) handeln. Ein Umbau erfolgte 1974 durch die Firma Nußbücker (Plau a.See). Im Turm hängen zwei Eisenhartguss-Glocken. Sie stammen von 1926 und wurden für die beiden im Ersten Weltkrieg abzuliefernden Bronzeglocken von 1765 angeschafft, wobei die größere der Bronzeglocken bereits 1902 durch eine von OBERG in Wismar gegossene ersetzt wurde. Der Kirchhof ist von einer geschlossenen Granitsteinmauer umgeben, an der Westseite befindet sich ein Pforte mit Backsteinpfeilern, an der Nordseite steht eine kleine Leichenhalle. Der Friedhof der Gemeinde befindet sich ein Stück von der Kirche entfernt, am westlichen Dorfrand.
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