Kapelle Passentin (Gemeinde Mallin)
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Passentin gehörte im Mittelalter zur Diözese Havelberg und ist von 1575 bis 1727 als Tochter der Mutterkirche in Gevezin belegt. 1661 berichtet ein Visitationsprotokoll von einem umgefallenen Turm, 1705 seien kaum noch Spuren von der Kirche vorhanden. Seit 1727 gehört Passentin (mit einer Unterbrechung) zur Kirchgemeinde Wulkenzin und befand sich von 1780 bis 1852 im Besitz der Familie Nikolai, die die rechteckige Fachwerkkapelle mit Walmdach, gelb verputzt, 1794 errichten ließ. Die dreifache Fachwerk-Verriegelung zeigt die Figur "Wilder Mann" über die Gebäudeecken. Drei rechteckige Fenster auf der Nordseite sowie zwei und ein Portal befnden sich auf der Südseite. Auf dem Dach befand sich ursprünglich ein kleiner Dachreiter mit einer offenen Laterne, die Wetterfahne zeigte die Jahreszahl 1794. 1964 wurde die Kapelle baupolizeilich gesperrt und der Turm musste wegen starker Sturmschäden abgetragen werden. Notreparaturen und das Engagement der Gemeinde verhinderten den Komplettabriss der Kirche. Im Jahr 2008 wurde die Kirche außen und innen umfassend saniert und die Ausstattung restauriert. Im Innenraum befindet sich eine Bretterdecke als Halbtonne. Die Ausstattung besteht im Wesentlichen aus dem Kanzelaltar und seitlich angeordneten Verschlägen bzw. Beichtstühlen. Ein Tafelbild hängt inzwischen wieder rechts vom Altar an der Ostwand. Das ehemalige Altarbild mit einer Kreuzigungsdarstellun wurde 1785 von Anton Christian Schleyer als Kopie des Altarbildes der St. Johanniskirche Neubrandenburg gefertigt. An der Westwand steht ein altes Harmonium, daran angebracht wurde ein Schild zum Andenken an den Stifter, Rittergutsbesitzer Lem(b)ke auf Passentin, und seiner Ehefrau (bis 1945). Das besonders verzierte Harmonium aus dem 19. Jahrhundert stammt ursprünglich aus den USA. Über dem Harmonium wurde eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht. An der Nordwand sind zwei Totenschilder angebracht. Der Kirchhof mit Friedhof wird von einem Lattenzaun mit Ziegelpfeilern umschlossen. Auf dem Friedhof befindet sich das Grab der 2002 verstorbenen Schriftstellerin Margarete Neumann. Im freistehenden Glockenstuhl hängt eine Glocke, Eisenguss von 1780 (andere Quelle: 1680?). (weitere Quelle: Informationsblatt in der Kirche)
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