Dorfkirche Marihn (Stadt Penzlin)
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Herrenhaus Die Schreibweise des Ortes veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte von Morin zu Marin und im Jahr 1926 schließlich zu Marihn. Die Ritterfamilie Morin findet man bereits im 14. Jahrhundert auf einer Burg bei Ludorf (Röbel). Die dortige Oktogon-Kirche soll eine Nachbildung der Heilig-Grab-Kirche in Jerusalem sein, die der Ritter Konrad von Morin auf einem Kreuzzug gesehen hatte. Konrad bzw. seine Nachkommen gründeten dann auf einer 40 Hufe großen Feldmark bei Penzlin das Dorf Neu-Marin. Die Fürsten von Werle belehnen verschiedene Adelsfamilien mit Teilen des Dorfes, so etwa die von Holstein und von Blücher. Es gab oftmalige Besitzwechsel. So sind im 16. Jahrhundert die Brüder Kossebade auf Torgelow aber auch Christoph Kamptz im Besitz von Marin, den dieser 1597 den Gebrüdern Holstein auf Ankershagen überlässt. 1648 überlassen die Holstein ihren Hof zu Marin dem Heinrich von Bibow zu Mollenstorf, in dessen Besitz er bis 1705 bleibt. Danach geht er für kurze Zeit an Hans Matthias von Guhlen. Doch bereits 1719 sind die von Holstein wieder im Besitz, verkaufen aber ihre Hufen in Marin 1721 an den Hauptmann Christian von Blücher auf Kittendorf und Clausdorf, dessen Rechte später auf den Schwiegersohn Georg Ludwig von Oertzen übergehen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts finden sich die von LeFort (Möllenhagen) im Pfandbesitz von Marin; sie haben ihn bis 1804, neben ihnen wieder seit 1795 die von Oertzen. 1804 aber wird Gustav Dietrich von Oertzen alleiniger Besitzer von Marin, das bis 1874 Oertzen'sches Eigentum bleibt. Dann wird Chr. Mart. Theod. Reichhof der Rechtsnachfolger und seit 1895 ist es Karl von Rocheid. Während der Weltwirtschaftskrise 1931 mußte Colin von Rocheid 156 ha seines Gutes an eine Gesellschaft verkaufen, vier Jahre später erneut 29 ha. Das restliche Land konnte er bis zur Bodenreform 1945 behalten. Das heutige Gutshaus in Marihn ist ein viergeschossiger, verputzter Backsteinbau aus dem Jahr 1830, wobei es hier widersprüchliche Angaben in den Quellen gibt. Auf der Dorfseite des Hauses findet man einen Mittelrisalit, der durch einen geschwungenen Lünettengiebel abgeschlossen wird. Heute befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie Forytta. Im Garten des Gutshauses ist ein David Austin Rosengarten entstanden. |
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