Dorfkirche Murchin

Die Kirche in Murchin ist ein rechteckiger, turmloser, verputzter Backsteinsaal auf einem Granitsteinfundament, errichtet laut Wetterfahne 1604.
Die kleinen barocken Fensteröffnungen mit Faschen wurden bei einem 1957 beendeten Umbau verändert. In der Ostwand sind die Fenster zugesetzt und im Giebel als Blenden gearbeitet. An der Westseite gibt es ein ebenfalls 1957 verändertes Eingangsportal und kleine rechteckige Fenster. Das segmentbogige Portal auf der Südseite ist zugesetzt und in die Öffnung ist jetzt der Gedenkstein für die Weltkriegsopfer eingesetzt.
Die Kirche ist mit einem Satteldach aus Ziegel gedeckt.
Der Innenraum ist flachgedeckt.
Zur Ausstattung gehört ein schlichter barocker Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert mit einem polygonalen Kanzelkorb mit aufgelegten Säulen und Pilastern, an Schalldeckel und Rückwand geschnitzter Akanthusdekor, das Altargehege wurde entfernt. Auf dem Gesims stehen zwei kleine Figuren der Apostel Petrus und Paulus auf Sockeln, die das Stifterwappen tragen. Aus der gleichen Zeit wie der Altar stammen wohl das Bankgestühl und die Orgelempore. Die Orgel ist eine moderne Kleinorgel, dazu gibt es im Kirchenraum noch ein Mannborg Harmonium. Unter der Empore ist eine Winterkirche eingerichtet, die über einen alten Ofen beheizt wird. Interessant ist ein kleines Holzrelief aus dem 17. Jahrhundert. Es zeigt die Szene der Segnung des Pharao durch Jakob und ist wohl ein Relikt eines Altaraufsatzes. Ein achteckiger Taufständer mit neugestalteter Kuppa aus Industriestein und ein alter Opferstock mit falsch geritzter Inschrift (vielleicht 1718?) komplettieren die Ausstattung.
Im freistehenden Glockenstuhl auf dem Kirchhof hängt eine Glocke von 1448.
Auf dem umliegenden Friedhof befindet sich die Familiengrabstätte der Homeyer, letzte Besitzer von Murchin, sowie eine ältere Trauerhalle.
Außerhalb des Ortes befindet sich ein kleiner neuer, wohl kommunaler Friedhof mit einer rechteckigen modernen Trauerhalle.

Quellen:
Dorfkirchen Landeskirche Greifswald, Buch, Norbert Buske, Gerd Baier, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 1984, 1987 2. Auflage
Vom Greifswalder Bodden bis zur Peene - Offene Kirchen II, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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